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Auslegung einer Metallfeder — „Grundlagen“

Technische Federn sind auch heute noch eines der wichtigsten Maschinenelemente und werden in Fahrzeugen, feinmechanischen oder elektrotechnischen Apparaten, medizinischen Geräten, Haushaltgeräten u.v.m. erfolgreich eingesetzt. Häufig hängt vom störungsfreien Arbeiten der Metallfeder die Funktion des gesamten Geräts oder Maschinenteils ab.

Metallfedern sind Elemente, die sich unter Belastung gezielt verformen und bei Entlastung wieder die ursprüngliche Gestalt annehmen. Dabei wird zugeführte Energie in Federarbeit (W) umgewandelt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgegeben (Kraftspeicher). Diese Verformung und Energieaufnahme leistet die Metallfedern jedoch nur zuverlässig in dafür ausgelegten Grenzen. Deshalb ist die richtige Federauslegung und Federberechnung ein wichtiger Bestandteil für die perfekt arbeitende Metallfeder.


Die Federkennlinie
Metallfedern oder technische Federn werden nach Ihrer Federkennlinie beurteilt. Diese Federkennlinie stellt die Abhängigkeit der Federkraft (F) vom Federweg (s) dar. Denn je nachdem, welche Federkennlinie gefordert ist (linear, progressiv, degressiv oder kombiniert), ändern sich auch Gestalt und Art der Feder.

Gutekunst - Federkennlinien
Bild: Federkennlinien a) progressive einer konischen Druckfeder, b) lineare einer zylindrischen Druckfeder, degressive einer Tellerfedersäule

Mit der Federrate (R) wird die Federkennlinie im Federdiagramm bestimmt. Die Federrate (R) ist somit ein wichtiger Wert bei der Auslegung zur passenden Feder. Bei linearer Federkennlinie ist die Federrate konstant. Federn mit gekrümmter Federkennlinie besitzen eine veränderliche Federrate. Bei einer linearen Kennlinie gelten daher nachfolgende Formeln:

Gutekunst - Federarbeit


Die Federarbeit
Beim Spannen der Metallfeder wird Arbeit verrichtet, die dann beim Entspannen wieder abgegeben wird. Die Federarbeit (W) ergibt sich stets als Fläche unterhalb der Federkennlinie. Bei linearer Federkennlinie gilt somit:

Gutekunst - Federarbei Bild 2

Durch die Berechnung des Volumennutzwerts lassen sich verschiedene Federarten über das Verhältnis von Federarbeit (W) und Bauraum (V) miteinander vergleichen:

Gutekunst - Federarbei Bild 3


Die Hysterese
Das Federungsverhalten kann durch äuĂźere Reibung beeinflusst werden. Diese Reibungskräfte behindern die RĂĽckverformung der Feder. Bei einer Wechselbeanspruchung äuĂźert sich dies in Form einer Hystereseschleife. Ein Teil der Federarbeit wird dabei durch die Reibung in Wärme umgewandelt und geht dann „verloren“. Da dies beim Einsatz von Federn unerwĂĽnscht ist, sollte jegliche Reibung konstruktiv durch Anordnung und Gestalt der Federn vermieden werden.

Gutekunst - Hystereseschleife
Bild: Reibungsbedingte Hystereseschleife


Die Relaxation
Wenn beispielsweise eine Druckfeder bei höherer Temperatur zwischen parallelen Platten auf eine bestimmte Länge zusammengedrückt wird, so kann man feststellen, dass die Federkraft mit der Zeit allmählich abnimmt. Dieser Kraftverlust nimmt mit steigender Temperatur und Spannung zu.

Relaxation des Werkstoffs ist eine plastische Verformung, die sich bei konstanter Einbaulänge als Kraftverlust äußert. Dieser wird prozentual bezogen auf die Ausgangskraft F1 angegeben:

Gutekunst - Relaxation Formel

Den prinzipiellen Verlauf der Relaxation und der Relaxationsgeschwindigkeit zeigt das nachfolgende Diagramm:

Gutekunst - Relaxation
Bild: Zeitlicher Verlauf der Relaxation und der Relaxationsgeschwindigkeit bei Schraubendruckfedern

Die Relaxationswerte nach 48 Stunden gelten als Kennwerte, obwohl zu diesem Zeitpunkt die Relaxation noch nicht völlig abgeschlossen ist. In der EN 13906-1 findet man werkstoffabhängige Relaxationsschaubilder. Diese sind nur dann vom Konstrukteur einzubeziehen, falls hohe Anforderungen an die Konstanz der Federkraft gestellt werden. Die Relaxation bei verschiedenen Temperaturzuständen wird bei der Berechnung im Federnberechnungsprogramm WinFSB von Gutekunst Federn, aufrufbar unter www.federnshop.com, mit ausgewiesen.


Die richtige Werkstoffauswahl
Metallfedern müssen aus einem geeigneten Werkstoff hergestellt und so ausgelegt und gestaltet werden, dass sie nach Wegnahme einer aufgebrachten Belastung wieder ihre ursprüngliche Gestalt erreichen. Zum Ausdruck kommt diese Eigenschaft im Elastizitätsmodul und im Gleitmodul. Diese Werkstoffkenngrößen drücken das Verhältnis zwischen Spannung und Dehnung aus und sollten einen möglichst hohen Wert aufweisen.

AuĂźerdem sollen Federwerkstoffe:
• hohe Elastizitätsgrenzen, d. h. einen großen rein elastischen Bereich haben,
• die entsprechenden Spannungen auch bei erhöhten Temperaturen ohne größere Kraftverluste ertragen
  (geringe Relaxation),
• eine hohe Dauerschwingfestigkeit aufweisen (feinkörniges Gefüge, frei von Verunreinigungen),
• ein ausreichendes Verformungsvermögen haben,
• eine möglichst gleitfähige Oberfläche besitzen,
• bestimmten Anforderungen an den Korrosionsschutz standhalten,
• evtl. elektrisch leitend oder unmagnetisch sein.

Elastizitäts- und Gleitmodule verschiedener Werkstoffe

Gutekunst - Elastizitäts- und Gleitmodule


Einfluss der Arbeitstemperatur bei der Werkstoffauswahl

Verhalten bei erhöhten Arbeitstemperaturen
Die Höhe der Arbeitstemperatur kann die Funktion einer Feder erheblich beeinflussen, da die Neigung zu Relaxation mit steigender Temperatur zunimmt. Nach Auswertung der Relaxationsschaubilder können für die wichtigsten Federwerkstoffe folgende Grenztemperaturen angesetzt werden.

Grenztemperaturen von Federwerkstoffen bei minimaler Relaxation

Gutekunst - Grenztemperaturen

Außerdem nehmen die für die Federfunktion wichtigen Werkstoffeigenschaften Elastizitätsmodul und Schubmodul mit steigender Temperatur ab. Sowohl das Schubmodul als auch der Elastizitätsmodul werden bei höherer Temperatur nach folgender Formel ermittelt, wobei die Werkstoffkennwerte bei Raumtemperatur (20°C) als Basis dienen.

Gutekunst - Formel

Damit ist es dem Konstrukteur möglich, die tatsächlichen Federkräfte bei der voraussichtlichen Betriebs- temperatur zu bestimmen.


Verhalten bei tiefen Betriebstemperaturen
Beim Einsatz in Kühlanlagen, im Weltraum oder bei starker winterlicher Kälte müssen teilweise Temperaturen bis zu - 200 ° ertragen werden. Trotz steigender Zugfestigkeit wirken sich tiefe Temperaturen ungünstig aus, da die Zähigkeit der Werkstoffe abnimmt und Sprödbrüche auftreten können. Nichtrostende Federstähle sowie Kupfer- und Nickellegierungen sind beim Tieftemperatureinsatz den patentierten Federdrähten sowie den Ventilfederdrähten vorzuziehen. Nachfolgende Tabelle zeigt die Grenztemperaturen auf.

Empfehlungen fĂĽr den Tieftemperatureinsatz

Gutekunst - Tieftemperatureinsatz


Verwendung Federsysteme

Aus konstruktiven Gründen ist es auch möglich, mehrere Federn zur Aufnahme von Kräften und Bewegungen einzusetzen. Einfache Federsysteme sind Parallel- und Reihenschaltungen.

Gutekunst - Federsysteme
Bild: Federsysteme a) Parallelschaltung, b) Reihenschaltung, c) Mischschaltung

a) Parallelschaltung
Die Federn werden so angeordnet, dass sich die äußere Belastung (F) anteilmäßig auf die einzelnen Federn aufteilt, aber der Weg der einzelnen Federn gleich groß ist. So ergibt sich:

Gutekunst - Parallelschaltung

Die Federrate des Gesamtsystems einer Parallelschaltung ist stets größer als die Federrate der Einzelfedern!

b) Reihenschaltung
Die Federn sind hintereinander angeordnet, so dass auf jede Feder die gleiche Kraft wirkt, der Federweg sich jedoch auf die Einzelfedern aufteilt. Es ergibt sich:

Gutekunst - Reihenschaltung

Die Federrate des Gesamtsystems einer Reihenschaltung ist stets kleiner als die Federrate der Einzelfedern!

c) Mischschaltung
Es werden mehrere Federn parallel und hintereinander geschaltet.  Wegen des Gleichgewichts mĂĽssen R1=R2 und R3=R4 sein. FĂĽr den dargestellten Fall gilt

Gutekunst - Mischschaltung

Die Federrate des Gesamtsystems der gezeigten Mischschaltung liegt zwischen kleinster und größter Federrate der Einzelfedern!

Sollten Sie zwischenzeitlich Bedarf an einer individuellen Federauslegung haben, so mailen Sie uns einfach die Eckdaten der benötigten Metallfeder an technik@gutekunst-co.com oder verwenden Sie unter www.federnshop.com  das Gutekunst  Federnberechnungsprogramm WinFSB zur freien Berechnung von Druckfedern, Zugfedern und Schenkelfedern.

Gutekunst - Druckfedern, Zugfedern, Schenkelfedern


Firmenprofil
Gegründet 1964, zählt Gutekunst Federn heute mit vier Firmenniederlassungen in Deutschland und Frankreich zu den größeren Federnherstellern in Europa. Gutekunst unterhält europaweit eines der größten Federnprogramme ab Lager. Mit 320 Mitarbeitern beliefert Gutekunst Federn weltweit über 100.000 Kunden aus den Branchen Maschinenbau, Automobil, Elektro-, Medizin-, Luft- und Raumfahrttechnik, aber auch Lebensmittel, Schmuck und Kosmetik. Mit über 150 Winde- und Biegeautomaten und einem Produktionsvolumen von zwei Millionen Federn täglich ist Gutekunst Federn ein leistungsfähiger und vielseitiger Federnlieferant für Ersatzteile, Muster, Kleinmengen und Großserien.

Das Serviceangebot

  • Gutekunst Federn bietet unter www.federnshop.com hilfreiche Servicetools rundum Federn in neun Sprachen
  • Kompletter Federnkatalog mit umfangreichen Auswahlmöglichkeiten und Bestellsystem
  • Individuelle Online-Federnberechnung fĂĽr Druck-, Zug- und Schenkelfedern
  • Schneller CAD-Daten-Download fĂĽr Katalogartikel und individuell berechnete Federn
  • Individuelle Federnanfrage mit zahlreichen InformationenInformationen und Downloadangebote fĂĽr Konstruktion und Berechnung
  • Neue Informationsplattform ĂĽber Metallfedern unter www.federn-forum.de


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Fax +49 (0)  71 23 / 9 60-195

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