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Industrie-Schweiz - News-Corner 12.08.2025 KOF Konjunkturbarometer: Geschäftslage der Unternehmen entspannt sich leicht
Die Geschäftslage der Schweizer Unternehmen ist derzeit leicht positiver als zu Jahresbeginn und im Juli 2024. Dies zeigt der KOF Geschäftslageindikator, der den dritten Monat in Folge gestiegen ist. Die Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr trüben sich dagegen etwas ein - vor allem wegen der gedämpften Erwartungen des Verarbeitendes Gewerbes und Grosshandels. Dies zeigen die Ergebnisse der KOF Konjunkturumfragen unter knapp 7'000 Unternehmen der Privatwirtschaft.
Nach Wirtschaftsbereichen getrennt betrachtet offenbart sich ein durchzogenes Bild: die Geschäftslage verbessert sich in den Sektoren übrige Dienstleistungen, Grosshandel, Gastgewerbe und leicht bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Dagegen kühlt sie sich im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe und etwas ausgeprägter im Detailhandel sowie im Projektierungsbereich ab.
Die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monaten hellen sich in fast allen Wirtschaftsbereichen auf: im Baugewerbe, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, im Gastgewerbe, bei den übrigen Dienstleistungen, im Detailhandel, im Projektierungsbereich. Zwei Wirtschaftsbereiche scheren jedoch aus und bewirken einen Abschlag im Indikator für die Geschäftserwartungen: das Verarbeitende Gewerbe und der Grosshandel.
Im Verarbeitenden Gewerbe ist die Unsicherheit über die weitere Geschäftsentwicklung etwas gesunken - gerade auch bei den stark im US-Markt exponierten Unternehmen. Allerdings ist sie weiterhin vergleichsweise hoch. Jüngst gingen bei den Unternehmen weniger Bestellungen ein als zuvor und die Produktion wurde gedrosselt. Jene exportorientierten Unternehmen, die stark im US-Markt tätig sind, haben sich bisher nicht vollständig vom Zollschock im April erholt. Bei ihren Produktionsplanungen sind sie aber nicht mehr ganz so negativ wie seinerzeit. Erstmals seit der COVID-Pandemie hemmen diese Branche finanzielle Restriktionen stärker als der Arbeitskräftemangel.
Alles in allem zeigen die Geschäftslage- und Geschäftserwartungsindikatoren über die Branchen hinweg weder eine breit abgestützte Erholung noch eine Abkühlung an.
Preisauftrieb bleibt gering Die Preisplanungen der Unternehmen sind seit Jahresbeginn per saldo relativ stabil und schwanken um ein leicht positives Niveau. Bezüglich der allgemeinen Konsumentenpreise erwarten die Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten eine merklich geringere Inflation als bis anhin. Während sie im April von einer Inflationsrate von 1.4% in den nächsten zwölf Monaten ausgingen, sehen sie diese nun bei 1.1%. Auf längere Sicht (fünf Jahre) erwarten sie aber wieder ein Anziehen der Inflationsrate (1.8%).
In die Ergebnisse der KOF Konjunkturumfragen vom Juli 2025 sind die Antworten von etwa 4´400 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen eingeflossen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von etwa 53%.
Die Umfrage wurde vor der Ankündigung von Zöllen in Höhe von 39% durch die US-Administration am 1. August beendet.