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Industrie-Schweiz - News-Corner 05.08.2025 Oerlikon: Verzeichnet im 1. Halbjahr 2025 trotz anspruchsvollen Marktumfelds einen stabilen Bestellungsbestand Strukturelle Kostensenkungsmassnahmen zur Stärkung der Profitabilität
Michael Süss, Executive Chairman von Oerlikon, stellt fest: "Das aktuell anspruchsvolle wirtschaftliche und geopolitische Umfeld hat insbesondere in Europa die meisten unserer Endmärkte beeinflusst. Diese negativen Auswirkungen werden zusätzlich durch industriepolitische Eingriffe und Überregulierung in der EU und Deutschland verstärkt - Massnahmen, die keine Impulse für eine wirtschaftliche Erholung setzen. Trotz dieses Gegenwinds konnten wir einen stabilen Bestellungsbestand aufrechterhalten, Marktanteile gewinnen und eine niedrigere, aber robuste Profitabilität erzielen.
Dennoch passen wir aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage aus der Industrie, der kontinuierlichen geopolitischen Spannungen und der zusätzlichen Belastung der Wirtschaft durch neu entstehende Zollregime unsere Gesamtjahresprognose für 2025 an.
Wir ergreifen weiterhin entschlossene Massnahmen, um unsere langfristige Position zu stärken. In der zweiten Jahreshälfte liegt der Fokus auf der Umsetzung operativer, struktureller Kostensenkungsmassnahmen. Diese strategischen Massnahmen konzentrieren sich auf Bereiche mit begrenztem Wachstumspotenzial und sollen während der Transformation zu einem Pureplay-Unternehmen unsere Agilität und Effizienz erhöhen. Gleichzeitig treiben wir unsere Preispolitik und Innovationskraft voran, um unsere Margen zu sichern und uns gut für eine Markterholung zu positionieren.
Der Abschluss der Veräusserung von Barmag verläuft planmässig."
Oerlikon-Konzernlagebericht für das 1. Halbjahr 2025 Im ersten Halbjahr 2025 war Oerlikon mit einem anspruchsvollen Marktumfeld konfrontiert, das von geopolitischen Konflikten, Handelsspannungen und allgemeiner Unsicherheit geprägt war. Diese Faktoren bremsten sowohl Investitionen als auch Industrieproduktion, insbesondere in Europa, und beeinflussten nahezu alle wichtigen Märkte von Oerlikon, darunter Automobilbau, allgemeine und Werkzeugindustrie sowie den Luxusgütersektor.
Trotz dieses Gegenwinds verzeichnete Oerlikon im Jahresvergleich bei konstanten Wechselkursen einen stabilen Bestellungsbestand in Höhe von CHF 826 Mio., womit sich die Stärke ihrer diversifizierten Marktstrategie bestätigt. Das Wachstum in der Luft- und Raumfahrt sowie im Verteidigungssektor und in anderen innovationsgetriebenen Bereichen trug zum Ausgleich der vorübergehenden Schwäche in anderen Endmärkten bei.
Der Umsatz sank im 1. Halbjahr bei konstanten Wechselkursen um 3% auf CHF 786 Mio. und reflektiert damit die verzögerten Investitionsentscheidungen und die Schwäche im Dienstleistungsgeschäft. Das operative EBITDA belief sich auf CHF 131 Mio. bzw. 16,7% des Umsatzes, beeinflusst durch einen vorübergehenden negativen Mixeffekt. Das Ergebnis aus fortgeführten Tätigkeiten sank auf CHF -46 Mio., was auf ein geringeres EBITDA und nicht liquiditätswirksame Wertminderungen in Höhe von CHF 46 Mio. im Rahmen von Portfoliooptimierungen zurückzuführen ist.
Erfolgreiche Umsetzung der Strategie: Veräusserung von Barmag Im Mai 2025 unterzeichnete Oerlikon eine bindende Vereinbarung über den Verkauf von Barmag an Rieter zu einem Kaufpreis von CHF 850 Mio. (bis zu CHF 950 Mio. einschliesslich erfolgsabhängiger Zahlung). Der Bestellungsbestand von Barmag verbesserte sich bei konstanten Wechselkursen im zweiten Quartal in Folge, wobei das erste Halbjahr im Vorjahresvergleich einen saisonal bedingten Rückgang von 14,4% verzeichnete. Der Umsatz stieg bei konstanten Wechselkursen um 9,1% und erholte sich damit von seinem Tiefstand Anfang 2024. Die operative EBITDA-Marge betrug erwartungsgemäss 8,2%.
Update zum Ausblick 2025 Nach dem ersten Halbjahr 2025 revidiert Oerlikon in Anbetracht der nach wie vor schwachen Nachfrage der Industrie, der andauernden geopolitischen Spannungen und der zusätzlichen Belastung der Wirtschaft durch neu entstehende Zollregime die Gesamtjahresprognose. Das Unternehmen erwartet nun einen Jahresumsatz, der bei konstanten Wechselkursen stabil bis leicht geringer ausfällt, sowie eine operative EBITDA-Marge zwischen 17,5% und 17,0%.
Zur Sicherung der Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte 2025 und Unterstützung der Erholung im Jahr 2026 hat Oerlikon zusätzliche strukturelle Sparmassnahmen eingeleitet. Dies sind langfristige Initiativen, die auf Kostenbereiche mit begrenztem Wachstumspotenzial fokussieren und darauf abzielen, Oerlikon zu einem agileren und effizienteren Unternehmen zu machen. Diese Massnahmen sowie die kontinuierlichen Investitionen in Innovationen und Wachstumsmärkte gewährleisten, dass Oerlikon zum Zeitpunkt einer Markterholung gut positioniert ist.