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Industrie-Schweiz - News-Corner 17.06.2025 Swissmem: 18. Swissmem Industrietag mit über 1'200 Gästen
Gerade in turbulenten Zeiten sind Fachkräfte ein zentraler Erfolgsfaktor für die Tech-Industrie. Entsprechend standen dieses Jahr die duale Berufsbildung sowie aktuelle handelspolitische Rahmenbedingungen im Fokus des Swissmem Industrietags – einem rundum gelungenen Anlass. Die Stimmung war gut, der Kursaal in Bern bis auf den letzten Platz besetzt, über 1'200 Gäste wurden mit hochkarätigen Referaten und inspirierenden Impulsen belohnt.
Bundesrat Guy Parmelin würdigte die Schweizer Tech-Industrie als tragende Säule der Schweizer Volkswirtschaft und strich die hervorragenden Leistungen hervor, welche die Unternehmen weltweit erbringen. Von zentraler Bedeutung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exportindustrie sind Freihandelsabkommen, wie dasjenige mit Indien, welches nach über 16 Jahren erfolgreich abgeschlossen werden konnte und voraussichtlich diesen Herbst in Kraft tritt.
Indien als strategischer Wachstumspartner Gross war deshalb die Freude, dass der indische Handels- und Industrieminister Piyush Goyal persönlich am Industrietag begrüsst werden konnte. Er verwies in seinem Auftritt auf Indiens beeindruckende wirtschaftliche Transformation, begleitet von Infrastrukturaufbau, dem Vorhandensein junger Fachkräfte und klaren politischen Rahmenbedingungen. Er lud die Schweizer Unternehmen ein, diese Potenziale zu nutzen.
Berufsbildung als Erfolgsmodell Swissmem-Präsident Martin Hirzel betonte in seinem Referat die zentrale Bedeutung der dualen Berufsbildung für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tech-Industrie sowie ihren Beitrag zur sozialen Stabilität und Integration. Mit dem Projekt FUTUREMEM und der digitalen Plattform techLEARN stellt Swissmem die Berufsbildung der Tech-Industrie zukunftsfähig auf, um junge Talente gezielt auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten.
Stefan Scheiber, CEO Bühler Group, zeigte auf, wie vielseitig und praxisnah das Unternehmen junge Talente fördert – etwa durch Auslandaufenthalte oder flexible Modelle für Spitzensportler. Zwei Drittel der Lernenden bleiben dem Unternehmen auch nach der Lehre erhalten.
GenZ: Talente ernst nehmen Mit Selina Schröter, Head of Business Development bei Leucht One und LinkedIn Top Voice «Next Generation» kam eine Vertreterin der GenZ zu Wort. Sie plädierte für ein differenziertes Verständnis ihrer Generation. Unternehmen sollten auf authentische Kommunikation und eine transparente Kultur setzen, in der junge Talente mit ihrem Beitrag ernst genommen werden.
Zukunftskompetenzen in der digitalen Arbeitswelt Prof. Dr. phil. habil. Manfred Pfiffner, Professur «Berufspädagogik» PHZH, Professur «Didactics and AI» Universität Graz, betonte die Bedeutung des 4K-Modells – Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken – zur Vorbereitung Jugendlicher auf die digitalisierte Arbeitswelt. Dafür brauche es ein Umfeld, in dem Lernende an Herausforderungen wachsen, Sinn und Selbstwirksamkeit erfahren und Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptiert werden.
Im Podiumsgespräch mit Pascale Blösch, CEO und Teilinhaberin Blösch AG, Teilinhaberin Platit AG, Prof. Dr. phil. habil. Manfred Pfiffner und Nicola R. Tettamanti, Präsident Swissmechanic, wurde diskutiert, wie eine zukunftsorientierte Berufsbildung trotz rasanten Wandels gelingen kann. Mit der Berufsreform in der Umsetzungsphase sind Unternehmen gefordert, flexibel zu agieren und Berufsbildner sowie Lehrpersonen müssen gezielt eingeführt und begleitet werden.
«Langjährige Beziehungen überstehen stürmische Zeiten» Mike Pompeo, 70. Aussenminister der USA, ehemaliger Direktor der CIA und derzeit Executive Chairman von Impact Investments, hob die Bedeutung sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Resilienz hervor, um in einer fragmentierten Welt bestehen zu können. Er zeigte Verständnis für Präsident Trumps Ziel von ausgewogenen Handelsbeziehungen, auch wenn er in Zollfragen eine andere Position einnehme. Mit Blick auf die transatlantischen Beziehungen gab er sich mittelfristig zuversichtlich: Gute Partnerschaften überstehen auch stürmische Zeiten.