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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
03.02.2023
 
  
Bosch: Geschäftsjahr 2022 - Bosch erreicht Ziele in schwierigem Umfeld
    
Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch hat im Geschäftsjahr 2022 trotz anspruchsvoller gesamtwirtschaftlicher Lage Umsatz und Ergebnis gesteigert. Nach vorläufigen Zahlen erwirtschaftete die Bosch-Gruppe einen Gesamterlös von 88,4 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg damit um gut zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, wechselkursbereinigt um etwa zehn Prozent. Das operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) erreichte 3,7 Milliarden Euro. Die operative EBIT-Rendite beläuft sich voraussichtlich auf rund vier Prozent. "Das anspruchsvolle Geschäftsjahr 2022 hat erneut gezeigt, dass Bosch krisenfest ist und zugleich voller Innovationskraft steckt", sagte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, anlässlich der Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen. "In einem weiter herausfordernden Umfeld sichern wir uns mit gezielten Investitionen weltweit Wachstumschancen und stärken unsere internationale Präsenz. Wir wollen Menschen weltweit Technik fürs Leben bieten und damit auch einen gesellschaftlichen Beitrag leisten – vom klimafreundlichen Heizen über das Energiesparen bis hin zur nachhaltigen Mobilität."

Zuletzt hatte Bosch Investitionen von rund 950 Millionen Euro über zehn Jahre in ein neues Entwicklungs- und Fertigungszentrum im chinesischen Suzhou bekanntgegeben. Dort sollen Mobilitätslösungen und -produkte aus den Bereichen Elektrifizierung und Automatisierung speziell für die Nachfrage im lokalen Markt entstehen. Zugleich stärkt Bosch den Technologiestandort Europa: "Ein Paradebeispiel ist der Ausbau unserer Chipfabriken in Dresden und Reutlingen", erläuterte Hartung. "Bis 2026 wollen wir in unser Halbleitergeschäft nochmals drei Milliarden Euro investieren – auch als Beitrag gegen die Halbleiterknappheit in der Mobilitätsbranche." Bosch plant zudem, sein Geschäft stärker als bisher über die Weltregionen hinweg auszubauen, darunter in Ägypten, Indien, Mexiko, den USA und Vietnam.

Geschäftsverlauf 2022: Mobility-Sparte mit höchstem Umsatzzuwachs
"Trotz Halbleiterknappheit und Konjunkturschwäche haben alle Unternehmensbereiche ihre Umsätze gesteigert", sagte Dr. Markus Forschner, Geschäftsführer und Finanzchef der Robert Bosch GmbH. Der größte Unternehmensbereich Mobility Solutions blieb auch 2022 mit Erlösen von 52,6 Milliarden Euro der umsatzstärkste. Das Umsatzplus von 17 Prozent belief sich wechselkursbereinigt auf zwölf Prozent. "Erfreulicherweise ist unser Umsatz stärker gewachsen als die weltweite Automobilproduktion", erklärte der Finanzchef. Mit der Ertragskraft könne Bosch aber nicht zufrieden sein. Die Rendite sei durch den Kostenanstieg entlang der gesamten Lieferkette und erhöhte Vorleistungen für die Transformation des Mobility-Geschäfts belastet. Der Unternehmensbereich Industrial Technology erzielte ein Umsatzwachstum um 14 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Wechselkursbereinigt betrug das Plus elf Prozent. Laut Forschner sind der Kauf von HydraForce und die Übernahme von Elmo wichtige Meilensteine für das Geschäft mit der Industrietechnik. Der Unternehmensbereich Consumer Goods konnte den Umsatz leicht steigern trotz deutlicher Kaufzurückhaltung der Verbraucher bei Haushaltsgeräten sowie Elektrowerkzeugen, erläuterte Forschner. Die Erlöse legten um zwei Prozent auf 21,5 Milliarden Euro zu, wechselkursbereinigt sogar um drei Prozent. Im Unternehmensbereich Energy and Building Technology spiegelte sich im Wachstum hingegen die ungebrochen hohe Nachfrage an energieeffizienter Haus- und Gebäudetechnik wider. Der Umsatz stieg nach Angaben des Finanzchefs auf sieben Milliarden Euro. Das Plus von 15 Prozent beträgt wechselkursbereinigt 13 Prozent.

Geschäftsverlauf 2022: Stärkeres Wachstum im zweiten Halbjahr
"Erfreulicherweise steigerten alle Regionen ihre Umsätze erheblich", sagte Forschner. "In der zweiten Jahreshälfte 2022 konnten wir dabei ein stärkeres Wachstum verzeichnen." In Europa erreichte der Umsatz 44,8 Milliarden Euro. Der Anstieg von acht Prozent betrug wechselkursbereinigt zehn Prozent. "Das Wachstum in Europa war durch den Krieg in der Ukraine und seiner Folgen stärker als in anderen Regionen belastet", erläuterte der Finanzchef. In Nordamerika legte der Umsatz um 25 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro zu. Der Anstieg belief sich wechselkursbereinigt auf elf Prozent. Damit zeigt diese Region das zweitstärkste Wachstum innerhalb der Bosch-Gruppe. Besonders erfreulich entwickelte sich laut Forschner dabei das Geschäft mit Heizungs- und Klimalösungen. In Südamerika erreichten die Erlöse 1,8 Milliarden Euro. Der damit höchste regionale Umsatzzuwachs von 30 Prozent betrug wechselkursbereinigt 21 Prozent. Forschner: "Wesentlich für das Wachstum war die positive Konjunkturentwicklung." In Asien-Pazifik lag das Umsatzwachstum bei zwölf Prozent, wechselkursbereinigt bei acht Prozent. Die Erlöse erreichten 27,5 Milliarden Euro. Forschner zufolge wirkte sich ein kräftiges Wachstum in Indien positiv aus, während in China zum Jahresende die geänderte Covid-Politik die Geschäftsentwicklung dämpfte.

Ausblick 2023: Abschwächung der Weltkonjunktur
Bosch geht von einer konjunkturellen Abschwächung aus und erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung von weniger als zwei Prozent. "Das globale Geschäftsklima weist bereits auf konjunkturelle Belastungen hin", sagte Forschner. "Steigende Zinsen belasten die Investitionen, vor allem die Bautätigkeit sowie den privaten Verbrauch." In Europa kämen die trotz der jüngsten Rückgänge markant gestiegenen Energiekosten hinzu, während in China nach Aufgabe der Null-Covid-Politik sowie dem Abflauen der massiven Infektionswellen ein Erholungsprozess einsetzen dürfte. In wichtigen Branchen spürt Bosch laut Forschner eine Abschwächung der Konjunktur und erwartet einen anhaltenden Kostendruck in den Wertschöpfungsketten. Zugleich sei ein erheblicher Kapitaleinsatz notwendig, um Wachstum in zukünftigen Technologien zu finanzieren. "Ein innovatives Unternehmen wie Bosch muss hohe Vorleistungen erbringen", betonte der Finanzchef. Für das laufende Jahr 2023 wolle Bosch daher seinen Umsatz steigern und die Ertragskraft weiter verbessern. "Wir halten Kurs, um unsere langfristige Zielrendite von mindestens sieben Prozent zu erreichen", sagte der Finanzchef. "In wirtschaftlich rauer See werden wir die Balance halten – zwischen der Sicherung unserer Ertrags- und Finanzkraft einerseits sowie Investitionen und möglichen Zukäufen andererseits."


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