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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
18.03.2021
 
  
Metall Zug Gruppe: Erster Schritt im Transformationsprozess mit der Abspaltung von V‑ZUG umgesetzt. Einige Geschäftsbereiche durch COVID belastet. Turnaround bei Infection Control bestätigt.
    
Metall Zug hat mit der Abspaltung von V-ZUG einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der Strategie vollzogen. Die veränderte Metall Zug erzielte im Jahr 2020 einen Bruttoerlös von CHF 826.3 Mio. Bereinigt um den Abspaltungseffekt der V-ZUG betrug der Umsatzrückgang zum Vorjahr 7.8%. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei CHF 15.5 Mio., das Konzernergebnis betrug CHF 14.3 Mio.

Metall Zug entwickelt sich von einer konzernmässig geführten Industriegruppe zu einer Holdinggesellschaft von Industrieunternehmen mit Wertsteigerungspotential. Im Rahmen dieser Entwicklung realisierte Metall Zug mit der Abspaltung von V-ZUG im Jahr 2020 einen ersten Meilenstein. Metall Zug bleibt als Ankeraktionär weiterhin mit rund 30% an der V-ZUG beteiligt.

Verstärkter Fokus
Metall Zug ist nach der Abspaltung von V-ZUG mit ihren industriellen Geschäftsbereichen im Wesentlichen in zwei Marktsegmenten tätig: Mit der Haag-Streit Gruppe, der Belimed Infection Control und Belimed Life Science in der Medizinaltechnik und mit der Schleuniger Gruppe in der Kabelverarbeitung.

Mit dem Tech Cluster Zug verfügt Metall Zug zudem über ein attraktives Areal von rund 60 000 m2 in der Stadt Zug. In den nächsten Jahren soll dieses Areal, unter Berücksichtigung von städtebaulichen Entwicklungen und industrieller Innovationskraft, ein wesentlicher Bestandteil eines vielfältigen Zug Nord werden.

Unterschiedliche Auswirkungen von COVID-19
Die veränderte Metall Zug hat im Geschäftsjahr 2020 einen Bruttoerlös von CHF 826.3 Mio. (Vorjahr: CHF 1 220 Mio.) erzielt. Bereinigt um den Abspaltungseffekt der V-ZUG von CHF 289.9 Mio. (-23.8%), den Währungseffekt von -1.7% und den Akquisitionseffekt von 1% betrug der Umsatzrückgang zum Vorjahr 7.8%.

Die einzelnen Geschäftsbereiche wurden durch die Massnahmen zur Bekämpfung von COVID‑19 unterschiedlich stark betroffen. Belimed Life Science konnte beim Umsatz zulegen und derjenige von Belimed Infection Control ging nur leicht zurück. Die Geschäftsbereiche Medical Devices und Wire Processing mussten hingegen deutliche Umsatzrückgänge und in der Folge negative Betriebsergebnisse hinnehmen. Der Geschäftsbereich Technologiecluster & Infra war von COVID-19 kaum betroffen und konnte auch während der Pandemie alle Bauvorhaben planmässig weiterführen.

Metall Zug erzielte ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 15.5 Mio. (Vorjahr: CHF 38.8 Mio.). Bereinigt um den Abspaltungseffekt der V-ZUG von CHF 25.9 Mio. (EBIT des Geschäftsbereichs Haushaltapparate im 2. Halbjahr 2019) und den Gewinn aus Liegenschaftstransaktionen von CHF 5.8 Mio. im Jahr 2020 nahm das Betriebsergebnis im Vergleich zum bereinigten Betriebsergebnis des Vorjahres (CHF 51.1 Mio.) um CHF 15.5 Mio. ab. Dieses bereinigte Betriebsergebnis des Vorjahrs ist um die Rückstellungen für Bodensanierungen am Standort Zug von CHF 13.1 Mio. sowie um die Auflösung einer Wertberichtigung auf einem Gebäude in Deutschland (CHF 0.8 Mio.) angepasst.

Das Finanzergebnis betrug CHF 4.4 Mio. (Vorjahr: CHF 4.2 Mio.) und das Konzernergebnis CHF 14.3 Mio. (Vorjahr: CHF 29.2 Mio. inkl. Beitrag des Geschäftsbereichs Haushaltapparate).

Starker operativer Cash Flow
Metall Zug hat im Berichtsjahr einen operativen Cash Flow von CHF 60.2 Mio. erwirtschaftet. Er verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahr um CHF 46.5 Mio. (Vorjahr: CHF 56.9 Mio. bzw. CHF 13.7 Mio., bereinigt um den Cash Flow des Geschäftsbereichs Haushaltapparate im 2. Halbjahr 2019 von CHF 43.2 Mio.) Dies ist im Wesentlichen auf die deutliche Reduktion des Net Working Capitals zurückzuführen, insbesondere durch den Abbau von Debitoren und das aktive Lagermanagement.

Die Nettoliquidität betrug per 31. Dezember 2020 CHF 67.6 Mio.

Akquisitionen stärken Geschäftsbereiche
Metall Zug hat durch wichtige strategische Akquisitionen die Position der beiden Geschäftsbereiche Wire Processing und Medical Devices gestärkt.

Mit dem Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der VRmagic Holding AG ergänzt die Haag-Streit Gruppe ihr Angebot. Dank der zusätzlichen Technologiekompetenz von VRmagic in den Bereichen digitale Bildverarbeitung und Virtual Reality stärkt die Haag-Streit Gruppe ihre diesbezügliche Positionierung im Markt beim Produkteangebot und ihr Entwicklungs-Know-how.

Per September 2020 hat Schleuniger die Cirris Inc. (USA) gegründet. Die neugegründete Cirris Inc. hat anschliessend im Wesentlichen das Geschäft von Cirris Systems Corp. übernommen. Cirris ist in Nordamerika eine im Markt etablierte Marke und ein führender Anbieter von Verdrahtungs- und Kabelbaumprüfgeräten. Dank dieser Akquisition baut die Schleuniger Gruppe ihr Angebot im Bereich Testen weiter aus.

Medical Devices und Wire Processing von COVID-19-Massnahmen betroffen
Der Geschäftsbereich Medical Devices erzielte im Jahr 2020 einen Bruttoerlös von CHF 169.8 Mio. (Vorjahr: CHF 209.6 Mio.). 2020 sind auf Grund der COVID-19-Massnahmen alle wichtigen Ausstellungen und Fachmessen ausgefallen. Das Wegfallen dieser Fachanlässe trug massgeblich zum Rückgang des Umsatzes um 19.0 % bei. Dieser Umsatzrückgang führte zu einem negativen Betriebsergebnis von CHF -4.4 Mio. (Vorjahr: CHF 16.5 Mio.).

Die anhaltende Nachfrageflaute in der Automobilindustrie hat den Umsatz der Schleuniger Gruppe, zusätzlich zu den COVID-19-Folgen, negativ beeinflusst. Der Geschäftsbereich Wire Processing erzielte einen Bruttoerlös von CHF 150.4 Mio. (Vorjahr: CHF 207.8 Mio.) Dieser Umsatzrückgang um 27.6% konnte durch Kosteneinsparungsmassnahmen nicht kompensiert werden und führte zu einem Betriebsergebnis von CHF -6.0 Mio. (Vorjahr: CHF 9.8 Mio.).

Belimed Infection Control bestätigt Turnaround
Die erzielten Resultate des Geschäftsbereichs Infection Control bestätigen, dass der 2018 getroffene Entscheid, die Belimed Gruppe in Infection Control und Life Science aufzutrennen, richtig war.

Der Geschäftsbereich hat im Berichtsjahr einen Bruttoerlös von CHF 178.0 Mio. (Vorjahr: CHF 187.4 Mio.) und ein Betriebsergebnis von CHF 8.9 Mio. erzielt (Vorjahr: CHF 0.9 Mio.). Auch ohne die Berücksichtigung von Einmaleffekten aus Liegenschaftstransaktionen (CHF 5.8 Mio.) hat Belimed Infection Control ein positives Betriebsergebnis erwirtschaftet.

Potential des Tech Cluster Zug wird sichtbar
Auf dem Stammareal der V-ZUG in der Stadt Zug entsteht der Tech Cluster Zug. Er soll künftig das noch nicht ausgeschöpfte Potential auf diesem Areal nutzbar und in Form von Liegenschaftserträgen sichtbar machen.

Mit der SHL Medical AG wurde eine Absichtserklärung für die Entwicklung des Baufelds «Südtor» unterzeichnet. Entstehen soll ein kombiniertes Produktions- und Bürogebäude für SHL Medical. Im Februar 2021 wurde zudem mit der VZ Depotbank AG eine Absichtserklärung für den Bau und Verkauf eines Bürohochhauses abgeschlossen. Dieses ist als neuer Hauptsitz der VZ Depotbank vorgesehen.

Mit diesen beiden Projekten wird die Entwicklung des Technologieclusters Zug früher als vorgesehen vorangetrieben.

Neues Berichtssegment "Andere"
Aufgrund der Abspaltung von V-ZUG Gruppe wurden der bisherige Geschäftsbereich Belimed Life Science, die Gehrig Group AG und das Berichtssegment Corporate (Metall Zug AG) per 1. Januar 2020 in einem neuen Berichtssegment "Andere" zusammengefasst.

Das Berichtssegment hat im Berichtsjahr einen Bruttoerlös von CHF 75.7 Mio. (Vorjahr: CHF 76.4 Mio.) und ein Betriebsergebnis von CHF -1.1 Mio. (Vorjahr: CHF -11.1 Mio.) erzielt.

Belimed Life Science hat im Jahr 2020 bewiesen, dass sie als selbständiges Unternehmen erfolgreich im Markt bestehen kann und hat bei einer deutlichen Umsatzsteigerung ein positives Betriebsergebnis erwirtschaftet.

Der Umsatz und das Betriebsergebnis von Gehrig Group gingen wegen der strengen COVID-19-Massnahmen vor allem im Gastronomiebereich zurück.

Erfolgreiche Abspaltung von V-ZUG
Am 25. Juni 2020 wurden die Aktien der V-ZUG Holding AG an der SIX Swiss Exchange kotiert und zum ersten Mal gehandelt. Den Aktionären der Metall Zug AG wurden im Rahmen der Abspaltung pro Namenaktie Serie A eine Namenaktie und pro Namenaktie Serie B zehn Namenaktien der V-ZUG Holding AG zugeteilt. Metall Zug bleibt mit rund 30 % langfristig an V-ZUG beteiligt.

Der Geschäftsbereich Haushaltapparate erzielte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres einen Bruttoerlös von CHF 261.9 Mio. Der Betriebsgewinn (EBIT) für das erste Halbjahr betrug CHF 12.9 Mio. Seit dem 1. Juli 2020 wird in der Erfolgsrechnung der Metall Zug nur noch das erwartete anteilige Konzernergebnis der V-ZUG Gruppe im Finanzergebnis ausgewiesen.

Nachhaltigkeit als Teil der Strategie
Metall Zug sieht Nachhaltigkeit als eine strategische Priorität an. Erfolgs- und wertorientiertes Handeln ist seit Jahren Teil der Unternehmensstrategie: Alle Verantwortlichen handeln erfolgsorientiert und respektieren die Werte von Metall Zug. Ein Erfolg ist nur dann ein Erfolg, wenn er nachhaltig sowie gesellschaftlich respektvoll erarbeitet wurde und die Reputation der Metall Zug Gruppe nicht beeinträchtigt.

Seit Herbst 2018 unterstützt zudem ein Team der Metall Zug AG die Geschäftsbereiche dabei, ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu formulieren und umzusetzen. Die Umsetzung und Fortschritte der Massnahmen werden in einem Kennzahlen-Set (KPIs) gemessen und regelmässig von einem Steuerungsausschuss, bestehend aus den CEOs der Geschäftsbereiche und der Geschäftsleitung der Metall Zug AG, überprüft. 2020 wurden erstmals Kennzahlen für alle Schweizer Standorte erhoben.

Ein wesentliches Element der Nachhaltigkeitsstrategie der Metall Zug ist die Reduktion des CO2-Ausstosses. Die mittelfristige Vision ist, CO2-neutral zu produzieren. In einer ersten Phase soll CO2-Neutralität für den Tech Cluster Zug erreicht werden.

Um die Geschäftsbereiche zusätzlich zu motivieren, nachhaltige Geschäftsentscheide zu treffen, sind die wesentlichen Produktionsgesellschaften 2018 einer gruppeninternen, vertraglich geregelten CO2-Abgabe beigetreten. Bis Ende 2020 sind aus dieser internen Lenkungsabgabe CHF 2 Mio. in einen Fonds einbezahlt worden, der beauftragt ist, die Mittel zum Zwecke zusätzlicher Klimaschutzmassnahmen möglichst lokal und betriebsnah zu investieren. Verschiedene Projekte dazu sind in Planung und Umsetzung begriffen.


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