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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
04.03.2021
 
  
Meier Tobler: Mit deutlicher Erholung im zweiten Halbjahr 2020
    
Meier Tobler weist für das Geschäftsjahr 2020 einen Nettoumsatz von CHF 487 Mio. aus, 1.7 Prozent weniger als im Vorjahr (fortgeführtes Geschäft, ohne den aufgegebenen Geschäftsbereich Keramikland). Dank einem soliden zweiten Halbjahr 2020 mit einem Umsatzplus von 2.4 Prozent gelang es, den durch den Lockdown bedingten Rückgang von 6.3 Prozent im ersten Semester nahezu aufzuholen.

Der EBITDA lag mit CHF 24.6 Mio. unter dem Vorjahreswert (CHF 27.4 Mio. im fortgeführten Geschäft). Der Rückgang im Bruttogewinn konnte zwar durch ein stringentes Management der operativen Ausgaben ausgeglichen werden, höhere IT-Projektkosten und ein Anstieg bei den Forderungsverlusten führten aber zu einem tieferen EBITDA. Die EBITDA-Marge betrug 5.0 Prozent (Vorjahr 5.5 Prozent). Der EBIT liegt bei CHF 8.6 Mio. (Vorjahr im fortgeführten Geschäft CHF 11.0 Mio.). Darin enthalten ist die jährliche, nicht liquiditätswirksame Goodwill-Abschreibung von CHF 10.3 Mio. aus der Fusion von Walter Meier und Tobler Haustechnik. Der Finanzaufwand konnte aufgrund der deutlich tieferen Nettoverschuldung um CHF 1.8 Mio. reduziert werden. Es resultiert für das Geschäftsjahr 2020 ein Konzerngewinn von CHF 3.9 Mio. (2019 im fortgeführten Geschäft: CHF 1.3 Mio.).

Geschäftsgang
Die Corona-Pandemie hat das Geschäftsjahr 2020 geprägt. Im ersten Halbjahr wurden in einigen Kantonen Baustellen stillgelegt, und der Zugang zu Gebäuden war eingeschränkt, sodass Lieferungen und Serviceeinsätze nicht möglich waren oder verschoben werden mussten. Unterbrüche in der Lieferkette führten teilweise zu eingeschränkter Verfügbarkeit von Produkten. Im zweiten Semester erholte sich die Nachfrage, und es kam trotz erneut verhängter Restriktionen im Zusammenhang mit der zweiten Corona-Welle nur zu geringen Einschränkungen oder Unterbrüchen in der Lieferkette.

Im Handelsgeschäft entwickelten sich die Formate Marché, Marché24, marché@work sowie die E-Commerce-Plattform solid. Sie profitierten von den zahlreich angestossenen Initiativen im Bereich der Digitalisierung. Die im vorletzten Jahr eingeführte Dienstleistung marché@work, bei der Meier Tobler einen «Selbstbedienungs-Marché» für Montage- und Verbrauchsmaterial direkt in die Werkstatt der Kunden stellt und bewirtschaftet, fand grosse Resonanz. Die Anzahl Kunden von marché@work konnte verdreifacht werden. Das Marché-Netzwerk wurde durch den im September 2020 eröffneten Marché24 in Wallisellen auf 47 Standorte erweitert. Es handelt sich dabei um den ersten 24/7-B2B-Shop der Schweiz. Meier Tobler konnte den Umsatz des branchenweit führenden e-Shops im Jahr 2020 im zweistelligen Prozentbereich steigern.

Das Geschäft mit der Wärmeerzeugung blieb auch 2020 unter Druck. Zuversichtlich stimmt jedoch die deutliche Erholung gegen Ende des Geschäftsjahrs. Im vierten Quartal 2020 lagen die verkauften Stückzahlen deutlich über dem Vergleichsquartal des Vorjahrs. Dies zeigt, dass die zahlreichen getroffenen Verbesserungsmassnahmen im Wärmeerzeugungs-Geschäft zu greifen beginnen. Zudem profitiert dieser Bereich vom anziehenden Erneuerungs-Markt zum Ersatz fossiler Heizungen durch effiziente Wärmepumpen.

Das Servicegeschäft entwickelte sich im Geschäftsjahr 2020 erfreulich und steigerte sowohl Umsatz als auch Produktivität. Die 2019 mit dem Industry 4.0 Award ausgezeichnete digitale Dienstleistung der Online-Diagnostik von Wärmepumpen («smart-guard») konnte kontinuierlich ausgebaut werden.

Das Geschäft mit Klimasystemen hat im Geschäftsjahr die Umsatzerwartungen erfüllt und schliesst auf Vorjahresniveau ab. Mehrere Grossaufträge konnten im zweiten Semester ausgeliefert werden, darunter umfangreiche Aufträge zur Ausrüstung von zwei Rechenzentren der Safe Host SA. In den Auftragsbüchern ist zum heutigen Zeitpunkt kein pandemiebedingter Rückgang zu erkennen. Weil das Geschäft mit Klimasystemen voraussichtlich an Bedeutung gewinnen wird, entschied sich Meier Tobler, diesen Bereich ab Januar 2021 als eigenständige Business Unit zu führen.

Die Planung des neuen Logistikzentrums in Oberbuchsiten (SO) wurde im Berichtsjahr vorangetrieben. Bei weiterhin optimalem Planungs- und Bewilligungsverlauf könnte der Baustart bereits in diesem Jahr erfolgen. Die Betriebsaufnahme würde dann 2023 gestartet. Zur Finanzierung des neuen Logistikzentrums ist eine Sale-and-rent-back-Transaktion vorgesehen, eine diesbezügliche Ausschreibung ist am Laufen. Das ehemalige Logistikzentrum von Tobler in Däniken wurde 2020 aus einem langfristigen Leasing-Vertrag ausgekauft, an einen Investor verkauft und kurzfristig zurückgemietet. Damit hat Meier Tobler im Hinblick auf den geplanten Umzug in das neue Logistikzentrum in Oberbuchsiten zeitliche Flexibilität erhalten. Zudem konnte durch diese Transaktion die Nettoverschuldung um knapp CHF 26 Mio. reduziert werden.

Nettoverschuldung, Cashflow, Eigenkapital
Meier Tobler erwirtschaftete auch im Geschäftsjahr 2020 einen hohen betrieblichen Cashflow. Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit betrug CHF 31.0 Mio. (Vorjahr CHF 32.7 Mio.). Dies ermöglichte eine weitere signifikante Reduktion der Nettoverschuldung auf CHF 33.6 Mio. (Vorjahr CHF 81.9 Mio.). Der Nettoverschuldungsgrad (Nettoverschuldung dividiert durch EBITDA) sank per Ende 2020 auf 1.4x (Vorjahr 3.0x). Das Eigenkapital betrug CHF 148.1 Mio., die Eigenkapitalquote konnte auf 43.4 Prozent gesteigert werden (Vorjahr 37.3 Prozent).

Ausblick
In Zusammenarbeit mit dem neuen CEO Roger Basler überarbeitete der Verwaltungsrat im Herbst 2020 die Unternehmensstrategie. Mit einem klaren Fokus auf vier Geschäftsbereiche (Handel, Wärmeerzeugung, Service, Klimasysteme) und mit optimierter Kostenstruktur will Meier Tobler die Profitabilität steigern und die Marktposition ausbauen. Dieses soll insbesondere durch das Ausnutzen der starken Handelsposition mit den Marché-Konzepten, dem e-Shop und einer «Best-in-class» Logistik sowie durch die Digitalisierung des Servicegeschäfts und den Turnaround in der Wärmeerzeugung erfolgen. Mit der konsequenten Umsetzung der Strategie wird mittelfristig eine EBITDA-Marge von mindestens acht Prozent sowie eine stabile und nachhaltige Dividendenausschüttung angestrebt.

Der Geschäftsverlauf 2021 ist angesichts der anhaltenden Pandemie schwer abschätzbar. Unter der Voraussetzung, dass die Baukonjunktur sich stabil entwickelt (und dass es insbesondere zu keinen Einschränkungen für die Baubranche kommt) strebt Meier Tobler im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz auf Vorjahresniveau und ein auf Stufe EBITDA und Konzerngewinn gesteigertes Ergebnis an.


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Walter_Meier