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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
30.07.2020
 
  
Bucher Industries AG: Gute operative Leistung in schwierigem Umfeld
    
Nach einem ordentlichen Start ins Jahr verschlechterte sich die Situation rapide mit der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie. Bucher Industries musste die Produktion an mehreren Standorten zeitweilig herunterfahren. Auftragseingang und Umsatz kamen gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert deutlich zurück. Am Ende der Berichts­periode waren alle Standorte wieder operativ, manche allerdings mit gewissen Einschränkungen. Trotz der schwierigen Umstände erzielte der Konzern eine ordentliche Betriebsgewinnmarge.

Das Jahr 2020 begann wie erwartet mit einer insgesamt soliden Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries. Ab Mitte März verschlechterte sich die Situation aber rapide mit der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie auch in Europa. Die teils drastischen Massnahmen, welche die Behörden weltweit erliessen, führten zu starken operativen Ein­schränkungen. Der Konzern sah sich deshalb veranlasst, die Produktion an mehreren Stand­orten zeitweilig herunterzufahren. Einige Produktionsstätten wurden aufgrund behörd­licher Anordnung geschlossen. In diesem schwierigen Umfeld gingen der Auftrags­eingang und der Umsatz des Konzerns gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert deutlich zurück. Die erneute Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den wichtigsten Währungen wirkte sich mit rund 5 Prozentpunkten negativ aus. Bucher Industries hat zur Sicherstellung der Liquidität und Rentabilität unverzüglich Massnahmen initiiert. Mit der Normalisierung der Produktions­bedingungen reduzierte sich die Anzahl von Vollzeitstellen in Kurzarbeit von 1'800 per Ende April auf 400 per Ende Juni. Betroffen waren vor allem Mitar­beitende in Frankreich, Deut­schland, der Schweiz, Italien und Grossbritannien. Am Ende der Berichtsperiode waren alle Standorte von Bucher Industries wieder operativ, manche allerdings mit gewissen Einschrän­kungen. Trotz der schwierigen Umstände erzielte der Konzern eine ordentliche Betriebs­gewinn­marge. Das Betriebs- und das Konzernergebnis reduzierten sich um rund 40%.

Für weitere Herausforderungen gut gerüstet
Bucher Industries hat zur Sicherstellung der Liquidität verschiedene Massnahmen initiiert. So verstärkte der Konzern den Fokus auf das Management des Nettoumlaufvermögens, verschob Investitionen und baute die kommittierten Kreditlinien um CHF 140 Mio. auf CHF 300 Mio. aus. Die Nettoliquidität erhöhte sich gegen­über dem Vorjahr und betrug erfreuliche CHF 78 Mio. Die Rendite auf den betrieblichen Nettoaktiven (RONOA) nach Steuern lag mit 11.6% deutlich unter dem langfristigen Zielwert von 20%, jedoch weiterhin über den Kapitalkosten. Die Eigenkapitalquote betrug 56%. Mit dieser soliden Finanzlage bleibt Bucher Industries für weitere Herausforderungen gut gerüstet.

Gute operative Leistung unter sehr schwierigen Bedingungen
Kuhn Group hatte einen ordentlichen Start ins Jahr, danach verschlechterte sich das Marktumfeld der Division jedoch rapide. Die Pandemie wirkte sich erheblich auf die Nachfrage in der Gastronomie aus und führte zu Verwerfungen in Produktion und Lieferkette, was auf die Preise für Milch und Fleisch drückte. Insbesondere in Nordamerika gingen diese für die landwirtschaftlichen Produzenten vorübergehend deutlich zurück. Für den Ackerbausektor waren die Wetterbedingungen generell günstig, aber die Preise verblieben auf niedrigem Niveau. In Europa verstärkte COVID-19 die bestehenden Herausforderungen und Unsicherheiten. In Brasilien war die Marktlage dank der günstigen Konditionen für die Landwirte unverändert gut. In diesem regional unterschiedlichen Umfeld sank der Auftragseingang von Kuhn Group nur geringfügig. Mitte März musste die Division die Produktion in Frankreich herunterfahren. Dies geschah während ihrer wichtigsten Produktionsmonate. Entsprechend setzte sie alles daran, die produktionsseitigen Einschränkungen zu kompensieren und den Kunden die benötigten Maschinen zu liefern. Dank der bemerkenswerten Unterstützung vieler Mitarbeitenden erzielte Kuhn Group unter diesen sehr schwierigen Bedingungen eine gute operative Leistung.

Nachfrage und Lieferkette durch Ausgangssperren beeinträchtigt
Nachdem die Nach­frage nach Produkten von Bucher Municipal im ersten Quartal 2020 auf hohem Niveau stabil geblieben war, nahm sie im zweiten Quartal deutlich ab. Nebst der behördlich angeord­neten Schliessung von Standorten kam es bei der Division auch zu Problemen in der Liefer­kette, da wichtige Lieferanten ihre Betriebe vorübergehend geschlossen hatten. Der Umsatz von Bucher Municipal nahm deutlich ab und die Betriebsgewinnmarge ging entsprechend zurück.

Temporäre Reduktion und Schliessungen bei Maschinenherstellern
Auch bei Bucher Hydraulics war die Nachfrage im ersten Quartal 2020 auf Vorjahresniveau und im zweiten Quartal kam es zu einem starken Rückgang. Die Maschinenhersteller reduzierten ihre Produktion oder schlossen für mehrere Wochen ihren Betrieb. Entsprechend sank der Bedarf an hydraulischen Komponenten. Gegen Ende des Halbjahrs stabilisierte sich die Nachfrage oder zeigte sogar eine leichte Erholung, jedoch weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau. In diesem Umfeld sanken der Auftragseingang und der Umsatz von Bucher Hydraulics markant. Dank der Kapazitätsanpassungen erzielte die Division eine zwar tiefere, aber den Umständen entsprechend gute Betriebsgewinnmarge.

Aussichten 2020
Der Konzern rechnet für die zweite Jahreshälfte mit einer schrittweisen Erholung des Geschäfts­verlaufs. Den Aussichten unterliegt die Annahme, dass sämtliche Produktions­standorte operativ sind, allerdings mit gewissen Einschränkungen aufgrund von Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden. Insgesamt bleiben die Unsicherheiten jedoch hoch und die Visibilität stark eingeschränkt. Kuhn Group erwartet, dass die Preise im Acker­bausektor auf tiefem Niveau verharren und sich die globale Wirtschaftskrise dämpfend auf den Konsum von Milchprodukten und Fleisch auswirkt. Entsprechend dürften die landwirt­schaft­lichen Einkommen generell unter Druck bleiben, vor allem in Nordamerika. Für das Jahr 2020 rechnet die Division mit einem Umsatzrückgang im Rahmen der ersten sechs Monate. Die Betriebsgewinnmarge dürfte aufgrund der Saisonalität tiefer als in der Berichtsperiode aus­fallen. Bucher Municipal geht für den weiteren Verlauf des Jahres von einer verbesserten Marktlage aus. Die Division rechnet daher im zweiten Halbjahr mit einer Erholung des Umsatzes gegenüber der Berichtsperiode. Die Betriebsgewinnmarge für das Gesamtjahr sollte im mittleren einstelligen Bereich zu liegen kommen. Bucher Hydraulics erwartet im weiteren Verlauf des Jahres eine schrittweise Stabilisierung des Hydraulikmarkts. Die Unsicherheiten für die Maschinenhersteller bleiben jedoch hoch. Die Division geht für das Jahr 2020 von einem vergleichbaren Umsatzrückgang wie im ersten Halbjahr aus. Trotz des substanziellen Umsatz­rückgangs wird mit einer hohen einstelligen Betriebsgewinnmarge gerechnet. Bucher Emhart Glass erwartet im weiteren Verlauf des Jahres nur eine sehr langsame Erholung der Nach­frage. Der Umsatz sollte sich im zweiten Halbjahr dank eines guten Auftragsbestands gegen­über dem ersten Halbjahr erholen. Die Betriebsgewinnmarge dürfte in der Grössen­ordnung der Berichtsperiode ausfallen. Bucher Specials geht aufgrund anhaltender Unsicher­heiten von einem weiterhin schwierigen Umfeld im Bereich der Getränkeindustrie aus. Die Division rechnet für das Gesamtjahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang gegenüber 2019. Die Betriebsgewinnmarge dürfte dank diverser Kostensparprogramme positiv bleiben. Trotz der bestehenden Unsicherheiten erwartet der Konzern für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang in der Grössenordnung des ersten Halbjahrs und eine Betriebsgewinnmarge im mittleren einstelligen Bereich sowie ein entsprechendes Konzernergebnis.


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