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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
13.07.2020
 
  
Bosch: Unterstützt produzierende Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität
    
Bosch berät Unternehmen dabei, klimaneutral zu werden und hat zu diesem Zweck Mitte des Jahres die Gesellschaft Bosch Climate Solutions gegründet. Damit gibt das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen sein Wissen und seine Erfahrungen aus der eigenen CO 2 -Neutralstellung und dazu weltweit umgesetzter Projekte weiter. Der Bedarf in der Industrie ist da: Laut einer aktuellen Studie nannten 77 Prozent der befragten Firmen in Deutschland eine CO 2 -Reduzierung als wichtigen Schwerpunkt, erst 16 Prozent haben Maßnahmen zur Klimaneutralstellung in der Fertigung umgesetzt (Quelle: Boston Consulting Group). Als erstes globales Industrieunternehmen wird Boschschon Ende 2020 vollständig klimaneutral sein. Über 400 Standorte weltweit hinterlassendann keinen CO 2 -Fußabdruck mehr, seit Ende 2019 sind bereits alle Bosch-Standorte in Deutschland klimaneutral. "Den Klimawandel einzudämmen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir wollen Klimaschutz technisch möglich und wirtschaftlich nützlich machen", sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Bosch setzt dazu auf unterschiedliche Hebel – von der Verbesserung der Energieeffizienz der Anlagen und Gebäude über die Eigenstromerzeugung bis hin zu technischen Lösungen für eine ressourcenschonende Produktion. Für Denner steht fest: "Wer wirtschaftlich erfolgreich sein möchte, muss nachhaltig handeln."

Bosch erarbeitet individuelles CO 2 -Reduktionskonzept für Unternehmen
Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Menschheit. Die Industrie ist nach der Energiewirtschaft die zweitgrößte Emissionsquelle. Allein in Deutschland entfallen mehr als ein Fünftel des gesamten Kohlendioxidausstoßes auf die Industrie. Die damit verbundenen Herausforderungen geht Bosch mit Hochdruck an. Ausgehend von eigenen Erfahrungen, unterstützt Bosch Climate Solutions andere Unternehmen auf dem Weg, ressourcenschonend und klimaneutral zu entwickeln, zu fertigen und zu wirtschaften. Erfahrungen aus mehr als 1000 Energieeffizienz-Projekten sowie ein virtuelles Team, bestehend aus über 1000 Bosch-Experten, bilden die Basis. Die neue Beratungseinheit ist Teil der Sparte Energie-und Gebäudetechnik. "Bosch Climate Solutions komplementiert unsere Strategie, mithilfe innovativer Lösungen die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern und damit auch CO 2 -Emissionen zu reduzieren", sagt Bosch-Geschäftsführer Christian Fischer, der den UnternehmensbereichEnergy and Buidling Solutions leitet. Binnen vier Wochen führen die Experten ein CO 2 -Audit durch und liefern einen ersten Masterplan. Innerhalb von drei Monaten steht ein detailliertes CO 2 -Reduktionskonzept. Wie bei der eigenen Klimaneutralstellung setzt Bosch auch in der Beratung auf einen ganzheitlichen Ansatz. Dazu gehören Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, der Ausbau der Versorgung mit regenerativen Energien, der Zukauf von Ökostrom und Kompensationen, um unvermeidbare CO 2 -Emissionen auszugleichen. "Bosch berät bei Planung, Auswahl und Umsetzung passenderLösungen unter ökologischen sowie ökonomischen Gesichtspunkten. Die Nachfrage ist da, das Interesse ist groß", so Donya-Florence Amer, CEO der Bosch Climate Solutions. Erste Kunden wurden gewonnen, erste Projekte bereits erfolgreich abgeschlossen.

Das Technikunternehmen Prettl beispielsweise hat mit Begleitung der Bosch Climate Solutions ein individuelles CO 2 -Reduktionskonzept erarbeitet. "Eine Szenario-Analyse zeigte unseren Handlungsspielraum unter technischen und wirtschaftlichen Bedingungen auf und gab uns die Möglichkeit, unseren eigenen Weg zur CO 2 -Reduktion zu definieren", sagt Willi Prettl, Gesellschafter der Prettl Gruppe.

Gesellschaftliche Konventionen überdenken: Weniger ist mehr
"Wer den Klimawandel stoppen will, muss Grundsätze überdenken. Und dabei ist weniger oft mehr. Wir bei Bosch gehen zügig voran", sagt Denner. Bis 2030 will Bosch Energie-Einsparungen in Höhe von 1,7 Terawattstunden pro Jahr realisieren, mehr als ein Fünftel des aktuellen Jahresverbrauchs. Dafür investiert das Unternehmen in den kommenden zehn Jahren rund eine Milliarde Euro in die Energieeffizienz seiner Gebäudeund Anlagen. Allein 2019 hat Bosch mehr als 1 000 Projekte gestartet, die Einsparungen von rund 210 000 Megawattstunden erzielen. Das ist so viel wie der jährliche Stromverbrauch von 65 000 deutschen Haushalten.

Den Energieverbrauch senken durch Effizienz und Intelligenz
Bei der Verbesserung der Energieeffizienz leistet die vernetzte Produktion einen wichtigen Beitrag. In über 100 Werken und Standorten weltweit setzt Bosch bereits auf die Energy-Plattform aus dem eigenen Industrie-4.0-Portfolio. Intelligente Algorithmen helfen dabei, Verläufe des Energieverbrauchs vorherzusagen und Lastspitzen zu vermeiden oder Abweichungen in Verbrauchsmustern von Maschinen zu erkennen und zukorrigieren. Dies trägt dazu bei, den Kohlendioxidausstoß in Fabriken weiter zu reduzieren, im Industrie-4.0-Leitwerk von Bosch in Homburg beispielsweise binnen zweiJahren um gut zehn Prozent. Um Transparenz zu gewährleisten, müssen Maschinen Industrie-4.0-fähig sein. Doch viele Anlagen sind noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen. "Das Ziel muss sein, Industrie 4.0 in die Breite zu bringen, um das volle Potential zu entfalten. Vernetzung ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung für eine effiziente, ressourcenschonende und klimafreundliche Produktion", sagt Rolf Najork, in der Bosch-Geschäftsführung zuständig für die Industrietechnik. Retrofit kann dabei helfen, Anlagen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Bosch stattet dazu Maschinen nachträglich mit modernen Kommunikationsschnittstellen und Sensorik aus und schließt sie an die IoT-Gateway-Software von Bosch Rexroth an. Mit übermittelten Daten wie Temperatur, Druck und Druckluftverbrauch können Betreiber Schwachstellen erkennen, beseitigen und den Energieverbrauch senken.

Neue Technologien für eine ressourcenschonende Produktion
Für Bosch ist Energieeffizienz auch bei der Entwicklung von Maschinen und Anlagen einentscheidendes Kriterium. Ein Beispiel: Die CytroBox von Bosch Rexroth. Das vernetzteHydraulikaggregat kommt immer dann zum Einsatz, wenn Robustheit gefordert ist und esgilt, große Kräfte aufzuwenden, beispielsweise beim Umformen von Blechen. Vordefinierte Regler in den drehzahlvariablen Pumpenantrieben passen den Energiebedarf der CytroBox an den aktuellen Bedarf an. So wird die Drehzahl bei Teil- oder Nulllast energiesparend abgesenkt, während sie bei Volllast gesteigert wird. Diese Flexibilität spart bis zu 80 Prozent Energie gegenüber konstant angetriebenen Aggregaten. Auch neue Ansätze in der Steuerungstechnik tragen zu einer ressourcenschonenden Produktion bei. Kompaktere Maschinen und Anlagen, weniger Hardware – das ermöglicht ctrlX Automation von Bosch Rexroth. "Unsere neue Steuerungstechnik ist revolutionär. Wir verbinden Hard- und Softwarekompetenz und bringen eine Art Smartphone für die Fertigung auf den Markt, das sich intuitiv bedienen und flexibel einsetzen lässt", sagt Najork. Dank ctrlX Automation reduziert sich das Bauvolumen aller Automatisierungskomponenten im Durchschnitt um bis zu 50 Prozent, die Antriebe wiegen bis zu ein Drittel weniger. Je leichter die Hardware, desto weniger Antriebsleistung reicht aus, und desto weniger Energie verbraucht das System. Darüber hinaus bietet Bosch Lösungen, um klimaneutrale Brennstoffe in industriellen Prozessen wie zum Beispiel Dampferzeugung oder Prozesswärme einzusetzen: Nahezu alle Industriekessel von Bosch Thermotechnik lassen sich nachträglich auf den Betrieb mit Wasserstoff, Green fuels oder auf den Hybridbetrieb mit erneuerbarem Strom umrüsten. Neue Kessel liefert Bosch bei Bedarf direkt als "hydrogen-ready" aus.


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