Zurück zur News-Übersicht                                                                                                           
 
Industrie-Schweiz - News-Corner
 
08.08.2019
 
  
Swiss Centers China: China und Hongkong hungrig nach Schweizer Präzisionsinstrumenten, Uhren und Bijouterie
    
Im ersten Halbjahr 2019 wuchsen die Schweizer Ausfuhren nach China und Hongkong im Jahresvergleich um vier Prozent auf ein Volumen von 9,3 Milliarden Schweizer Franken, wie aktuelle Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung ergeben. Das erfolgreichste Schweizer Exportsegment im chinesischen Markt (inkl. Hongkong) waren Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie mit einem Wachstum von 8,2 Prozent auf 4,3 Milliarden Schweizer Franken. «China und Hongkong sind der weltweit grösste Markt für Schweizer Produkte aus diesem Segment. Hauptverantwortlich für das dynamische Wachstum waren die Bijouterie-Ausfuhren, die im Jahresvergleich um 25 Prozent auf 1,3 Milliarden Schweizer Franken wuchsen. Klammert man Hongkong aus und rechnet nur Festlandchina, so war das Wachstum der Bijouterie-Exporte noch beeindruckender: ein Plus von 87 Prozent im Jahresvergleich», berichtet Nicolas Musy, Delegierter des Verwaltungsrats des Swiss Centers China, einer Nonprofit-Organisation, die Markteintrittshürden für Schweizer Unternehmen in Asien beseitigt. Während die Uhrenexporte nach China und Hongkong auf hohem Level stagnierten (+0,3%, 2,37 Mrd. CHF), wuchsen die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten um 9,6 Prozent auf ein Volumen von 592 Millionen Schweizer Franken.

Es ist erwähnenswert, dass die Schweizer Uhrenexporte nach Hongkong im Juni um 26,8 Prozent eingebrochen sind und auch im ersten Halbjahr um 6,6 Prozent rückläufig waren. Gleichzeitig wuchsen aber die Uhrenausfuhren nach Festlandchina um 13,5 Prozent im Jahresvergleich. Deswegen bleibt die Entwicklung der Uhrenexporte nach China inklusive Hongkong im ersten Halbjahr 2019 knapp positiv, mit einem Exportwachstum von 0,3 Prozent. «Traditionell gehen viele Festlandchinesen nach Hongkong, um authentische Schweizer Uhren zum besten Preis zu erwerben. Laut Statistik steigt aber Jahr für Jahr der Absatz in Festlandchina. Dieser Trend kann sich fortsetzen, wenn die chinesische Regierung weiterhin Tarife kürzt und Zollfreizonen wie in Hainan gründet», sagt Zhen Xiao, Geschäftsführer des Swiss Centers China.

Chinesische Konsumenten kaufen immer mehr importierte Waren. Zhen Xiao erklärt: «Wie vom chinesischen Wirtschaftsministerum am 18. Juli 2019 berichtet wurde, kaufen 79,6 Prozent der Konsumenten importierte Waren. 24,1 Prozent der Konsumenten geben an, in den kommenden sechs Monaten mehr importierte Waren zu kaufen. Wenn es um Bijouterie geht, setzen die chinesischen Konsumenten auf Design, Marke und Qualität – das treibt den Import an.»

CIIE 2019: Luxusgüter im Fokus
Xiao fügt an: «Als Antwort auf diese wachsende Nachfrage plant die China International Import Expo (CIIE) 2019 einen eigenen Bereich für Luxusgüter wie Uhren und Bijouterie ein. Das kann eine gute Möglichkeit für ausländische Marken sein, ihre Waren zu bewerben.»

Drittgrösster Importeur Schweizer Waren
Mit einem Exportvolumen von 9,3 Milliarden Schweizer Franken im ersten Halbjahr 2019 bleibt China und Hongkong der drittgrösste Markt für Schweizer Waren. Deutschland (22,57 Mrd. CHF, +2,6%) und die Vereinigten Staaten (20,45 Mrd. CHF, +10,6%) sind weiterhin die grössten Märkte. Hinter China und Hongkong belegen Frankreich (7,4 Mrd. CHF, -6,9%) und Italien (7,2 bio CHF, -4,8%) die Plätze vier und fünf.

«Mit 6,2 Prozent hat China gerade das niedrigste vierteljährliche BIP-Wachstum seit 27 Jahren verzeichnet. Vor diesem Hintergrund ist das Schweizer Exportwachstum nach China und Hongkong sehr positiv», analysiert Nicolas Musy. Die Schweiz ist eines von wenigen Ländern, das eine positive Handelsbilanz mit China (inkl. Hongkong) aufweist. Der Handelsbilanzüberschuss im ersten Halbjahr 2019 betrug 1,5 Milliarden Schweizer Franken.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die chinesischen Aussenhandelszahlen sicherlich negativ beeinflusst. Laut Zahlen des chinesischen Wirtschaftsministeriums ging das gesamte Handelsvolumen im ersten Halbjahr 2019 im Jahresvergleich um zwei Prozent zurück, während die Importe um 4,3 Prozent rückläufig waren.[3] «Unter diesen Umständen und mit der ungewissen Zukunft ist es sicherlich möglich, dass chinesische Konsumenten und Unternehmen verstärkt auf alternative Märkte setzen und Qualitätsprodukte aus Ländern wie der Schweiz importieren, um die Nachfrage zu stillen», sagt Zhen Xiao.

Pharmaexporte wachsen, Maschinenexporte gehen zurück
Schweizer Ausfuhren der pharmazeutischen und chemischen Industrie nach China und Hongkong wuchsen um vier Prozent auf ein Volumen von 2,8 Milliarden Schweizer Franken. Pharma- und Chemieexporte in die Hauptmärkte USA (12,7 Mrd. CHF, +13,8%) und Deutschland (9 Mrd. CHF, +12,5%) wuchen um vieles dynamischer. Schweizer Maschinenexporte nach China und Hongkong gingen um 4,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Schweizer Franken zurück. Maschinenexporte in den grössten Markt Deutschland waren ebenso rückläufig (4 Mrd. CHF, -4,4%), während die Ausfuhren in die USA wuchsen (1,8 Mrd. CHF, +2,7%).

Über Swiss Centers China (SCC): Im Jahr 2000 als gemeinnützige schweizerisch-chinesische Public Private Partnership gegründet, ist Swiss Centers China heute bei weitem das grösste Cluster von Schweizer Unternehmen in Asien. Mit fünf strategisch positionierten Standorten an Chinas dynamischer Ostküste (Shanghai, Peking und Tianjin) bietet das SCC nicht nur Büro-, Werkstatt- und Ausstellungsflächen, sondern unterstützt seine Mitgliedsfirmen auch mit Government Relations, Technologietransfer und mit einem breiten Netzwerk an Experten. Das SCC hat in China mehr als 300 Unternehmen unterstützt – sowohl KMU als auch Grossunternehmen. Unter anderem haben die Experten des Swiss Centers 30 Produktionsbetriebe und mehr als 50 Büros und Vertriebsfirmen aufgebaut. Zudem veröffentlicht das SCC umfassende Studien und Analysen über Chinas wirtschaftliche Chancen und Herausforderungen und fördert die Marke «Swiss Made» sowie die Sichtbarkeit der Schweiz als Land der Innovation und führender Wirtschaftsstandort.


www.swisscenters.orgwww.swisscenters.org