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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
20.08.2018
 
  
Metall Zug Gruppe: Wachstumsschub in einer vielfältigen Transformationsphase
    
Die erstmalige Konsolidierung der Haag-Streit Gruppe als vierter Geschäftsbereich Medical Devices führte zu einem signifikanten Wachstumsschub. Die Metall Zug Gruppe erhöhte im ersten Halbjahr 2018 den Bruttoerlös um 24.4% auf CHF 554 Mio. Die Übernahme von Haag-Streit, die strategische Erneuerung des V-ZUG-Stammareals in Zug sowie die Neuorganisation bei Belimed sind Ausdruck der Transformation, in welcher sich die Metall Zug Gruppe befindet. Das Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 36.4 Mio. lag um 28.9% höher als in der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis reduzierte sich wegen des tieferen Finanzergebnisses um 33.1% auf CHF 22.6 Mio.

Im ersten Halbjahr 2018 erhöhte die Metall Zug Gruppe ihren Bruttoerlös um 24.4% auf CHF 554.2 Mio. (1. Halbjahr 2017: CHF 445.4 Mio.). Die Akquisitionen trugen 18.8% zum Umsatzwachstum bei. Davon entfielen 16.4% auf die erfolgreich akquirierte Haag-Streit Gruppe, die den vierten Geschäftsbereich Medical Devices bildet. Der Währungseinfluss betrug 0.7%. Das organische Wachstum in Lokalwährungen lag bei 4.9%. Die Geschäftsbereiche Haushaltapparate und Wire Processing erzielten höhere Bruttoerlöse. Der Bruttoerlös des Geschäftsbereichs Infection Control entsprach dem Vorjahreswert.

Die Metall Zug Gruppe erzielte ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 36.4 Mio. (1. Halbjahr 2017: CHF 28.2 Mio.), was einer Erhöhung von 28.9% entspricht. Das Betriebsergebnis beinhaltet auch den Beitrag der Haag-Streit Gruppe, welche seit dem 1. März 2018 konsolidiert wird. Der auf künftiges Wachstum ausgerichtete Strukturaufbau, Investitionen in die Erneuerung der Produktionsanlagen und in den digitalen Kern, die Entwicklung des V-ZUG-Stammareals in Zug sowie Integrationskosten von akquirierten Gesellschaften haben die operative Rentabilität im ersten Semester 2018 belastet. Trotzdem stieg die EBIT-Marge von 6.3% auf 6.6%.

Der Abbau der liquiden Mittel und der Wertschriftenbestände für die Finanzierung der Akquisition Haag-Streit hatte zur Folge, dass das Finanzergebnis von Metall Zug von der schlechteren Entwicklung der Finanzmärkte weniger stark betroffen wurde. Das Finanzergebnis reduzierte sich auf CHF -2.0 Mio. (1. Halbjahr 2017: CHF 14.4 Mio.). Die in Haag-Streit investierten liquiden Mittel generierten demgegenüber seit der erstmaligen Konsolidierung am 1. März 2018 einen EBIT-Beitrag von CHF 10.1 Mio.

Die Metall Zug Gruppe erzielte in der Berichtsperiode ein Konzernergebnis von CHF 22.6 Mio. (1. Halbjahr 2017: CHF 33.8 Mio.), was einem Rückgang von 33.1% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht.

Die Nettoliquidität beträgt per 30. Juni 2018 CHF 203.8 Mio. und liegt damit nach der Ausschüttung der Dividende von CHF 31.4 Mio. und den Akquisitionen der Haag-Streit Holding AG und der adaptronic Prüftechnik GmbH um CHF 321.3 Mio. tiefer als am 31. Dezember 2017 (CHF 525.1 Mio.). Die Metall Zug Gruppe verfügt über eine solide Bilanz mit einem Eigenkapital von CHF 727.1 Mio. (31. Dezember 2017: CHF 919.6 Mio.) und einer Eigenkapitalquote von 69.3% (31. Dezember 2017: 77.4%). Der Rückgang des Eigenkapitals ist hauptsächlich auf die Verrechnung des Goodwills mit dem Eigenkapital im Zusammenhang mit den getätigten Akquisitionen zurückzuführen.

Das erste Halbjahr 2018 war durch Akquisitionen geprägt. So bildet die Haag-Streit Gruppe seit dem 1. März 2018 den vierten Geschäftsbereich Medical Devices. Zusätzlich erweiterte die Schleuniger Gruppe mit der Übernahme der adaptronic Prüftechnik GmbH ihren Leistungsumfang mit massgeschneiderten Testlösungen im Bereich Wire Processing.

Schliesslich entschied die Metall Zug Gruppe, die Aktivitäten des Segments Life Science des Geschäftsbereichs Infection Control ab 1. Januar 2019 in einen neuen Geschäftsbereich auszugliedern.

Haushaltapparate: hohes organisches Wachstum; erstarkter Euro belastet Betriebsergebnis
Der Geschäftsbereich Haushaltapparate erzielte einen Bruttoerlös von CHF 293.2 Mio. Gegenüber der Vorjahresperiode (CHF 275.0 Mio.) entspricht dies einer Zunahme von 6.6%. Das organische Wachstum in Lokalwährungen lag bei 6.4%. Der Geschäftsbereich erarbeitete ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 21.7 Mio. (-18.2% im Vergleich zum Wert der Vorjahresperiode von CHF 26.5 Mio.).

Die Digitalisierung der internen Prozessabläufe führte zu einem zusätzlichen Anstieg der Personalkosten im ersten Halbjahr. Höhere Materialkosten als Folge des stärkeren Euro-Kurses sowie die Entwicklung des Stammareals von V-ZUG belasteten das operative Ergebnis zusätzlich.

Der Geschäftsbereich Haushaltapparate generierte im Schweizer Heimmarkt höhere Umsätze. Weiter zulegen konnte V-ZUG in den meisten internationalen Märkten in Asien/Pazifik und in Europa, in welchen in den letzten Jahren eigene Strukturen aufgebaut wurden. Der Umsatz mit dem OEM-Partner in den USA erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode signifikant.

Infection Control: strategische Entscheidung bezüglich Belimed Life Science
Der Bruttoerlös des Geschäftsbereichs Infection Control (Belimed Gruppe) blieb mit CHF 87.4 Mio. unverändert (1. Halbjahr 2017: CHF 87.3 Mio.). Bei einem Währungseinfluss von 1.9% und einem Akquisitionseffekt von 0.1% resultierte ein organischer Umsatzrückgang in Lokalwährungen von 2.0%. Während die Segmente Medical und Life Science etwas tiefere Umsätze verzeichneten, erzielte das Service- und Verbrauchsgütergeschäft ein Umsatzwachstum. Das Betriebsergebnis (EBIT) von CHF -8.3 Mio. verbesserte sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 (CHF -10.1 Mio.). In der Berichtsperiode wurden netto CHF 0.5 Mio. Rückstellungen aufgelöst.

Am 5. Juni 2018 informierte die Metall Zug Gruppe, dass die Aktivitäten des Segments Life Science per 1. Januar 2019 in einen neuen Geschäftsbereich ausgegliedert werden sollen. Mit der Verselbständigung des Segments Life Science verbunden ist eine Restrukturierung dieses Segments. So ist geplant, die bisherigen Aktivitäten des Segments Life Science in Mühldorf (DE) einzustellen. Einzelne Funktionen sollen von der bestehenden Organisation in Sulgen (CH) übernommen werden. Zudem soll der Standort Grosuplje (Slowenien) weiter ausgebaut werden. Es wird heute davon ausgegangen, dass die Kosten dieser Restrukturierung durch die per Mitte 2018 bestehenden Rückstellungen so weit als möglich gedeckt sein werden.

Wire Processing: anhaltende Wachstumsdynamik
Der Geschäftsbereich Wire Processing (Schleuniger Gruppe) verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2018 beim Bruttoerlös einen Zuwachs von 21.2% auf CHF 101.8 Mio. (1. Halbjahr 2017: CHF 84.0 Mio.). Vor allem die Marktregionen EMEA und Asien/Pazifik trugen zum Wachstum bei. Unter Ausschluss des Akquisitionseffekts von 12.4% und des Währungseinflusses von 1.9% betrug das organische Wachstum in Lokalwährungen 6.9%. Mit CHF 11.8 Mio. stieg das Betriebsergebnis (EBIT) im Vergleich zur Vorjahresperiode (CHF 11.1 Mio.) um 6.2%. Integrationskosten sowie Investitionen in Strukturen und Prozesse belasteten im ersten Halbjahr die operative Rentabilität.

Medical Devices: attraktive operative Marge
Die Haag-Streit Gruppe wird seit dem 1. März 2018 konsolidiert. Der Bruttoerlös des Geschäftsbereichs Medical Devices betrug in diesen vier Monaten CHF 73.0 Mio. Der Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 10.1 Mio. (Marge: 13.8%) beinhaltet einen weitgehend einmaligen negativen Effekt von CHF 2.6 Mio. als Folge der Übernahme von Haag-Streit durch Metall Zug: Im Rahmen der Erstkonsolidierung waren die erworbenen Vermögenswerte neu zu bewerten. Die Höherbewertung der Lagerbestände und Sachanlagen zu Fair Value belastet den Betriebsgewinn vorübergehend.

Insgesamt werden im laufenden Jahr Integrationskosten und Sonderaufwendungen aus der Erstkonsolidierung in der Höhe eines mittleren bis höheren einstelligen Millionenbetrags erwartet.

Bebauungsplan bietet notwendige Flexibilität für einen nachhaltigen, modernen und städtischen Industrieplatz Zug
Die strategische Erneuerung des Werkareals von V-ZUG wird dank neuartiger Produktionskonzepte wie zum Beispiel der «vertikalen Fabrik» den Grundflächenbedarf reduzieren und die Flächenproduktivität erhöhen. Die damit frei werdenden Flächen ermöglichen die Entwicklung des Technologieclusters Zug. Dieses Ökosystem von innovativ produzierenden Betrieben und Nutzern aus Handel, Gewerbe und Wissenschaft stellt einen wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Zukunft von V-ZUG und des Industrieplatzes Zug dar.

Auf der Basis eines rechtskräftigen Bebauungsplans plant V-ZUG, in den kommenden Jahren in verschiedene neue Produktionsgebäude zu investieren. In diesem Zusammenhang plant Metall Zug im Norden des Areals den Mobility Hub Zug Nord. Ein zusammen mit Partnern zu erstellender Multi-Energy Hub wird den Technologiecluster Zug mit lokal erneuerbarer Energie versorgen. Und schliesslich wird Metall Zug gemeinsam mit der Stadt, dem Kanton und weiteren Partnern einen internationalen Wettbewerb für ein einzigartiges Wohnhochhaus aus Holz – auch mit preisgünstigen Wohnungen – in unmittelbarer Nähe zum Technologiecluster Zug starten.

Ausblick
Die Metall Zug Gruppe erwartet für das gesamte Jahr 2018 ein gegenüber dem Vorjahr (adjustiertes Betriebsergebnis von CHF 73.8 Mio.) klar höheres Betriebsergebnis. Voraussetzungen hierfür sind ein nicht wesentlich verändertes wirtschaftliches Umfeld mit stabilen Währungen, keine massgeblichen Effekte der sich abzeichnenden Beschaffungsengpässe sowie keine ausserordentlichen Ereignisse.


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