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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
14.04.2014
 
  
ZHAW: Erfolgreiches Symposium 3D-Printing
    
3D-Druck wird die Art revolutionieren, wie wir Dinge produzieren. Über diese neue Technologie diskutierten branchenübergreifend Fachpersonen am "Symposium 3D-Printing" an der ZHAW in Winterthur.

Ob Luftfahrt, Medizin, Architektur oder Lebensmitteltechnologie – 3D-Druck hält in nahezu allen Branchen Einzug. "Diese Schlüsseltechnologie wird unser Leben verändern. Gerade weil wir noch nicht wissen, in welchen Bereichen sich der 3D-Druck letztlich etablieren wird, stellten wir am Symposium grundsätzliche Fragen", so Ursula Graf-Hausner, ZHAW-Forschungsleiterin für Zellkulturtechnik und Tissue Engineering. "Welche völlig neuen Denkweisen und Lösungsansätze sind gefragt? Werden neue Geschäftsfelder erschlossen, komplexe Anwendungen ermöglicht oder Wertschöpfungsketten verändert?"

Flugzeugteile, Hörgeräte oder Hamburger drucken
Die ZHAW bot der Industrie am 3. April mit dem Symposium eine Plattform, um sich mit den Veränderungen und Herausforderungen dieser Schlüsseltechnolgie auseinander zu setzen – von der Unternehmensstrategie bis zum Produkt. So breit wie die möglichen Einsatzgebiete des 3D-Drucks präsentierten sich auch die Themen der Referenten. Zum Beispiel gab Erdal Karamuk von der Phonak AG einen Einblick in den 3D-Druck in der Hörgeräteindustrie, Jens Telgkamp von der Airbus Operatioins GmbH sprach über die neuen Möglichkeiten beim Flugzeugbau oder Nynke van den Akker von der Maastricht University thematisierte das Drucken von Fleisch.
Interdisziplinäres Know-how

"Die ZHAW vereinigt als eine der grössten Mehrsparten-Fachhochschulen der Schweiz vielfältige Kompetenzen im Bereich 3D-Druck unter einem Dach", so Graf-Hausner, die am Symposium über ihre Forschung zu gedruckten Hautmodellen als Ersatz für Tierversuche erzählte. Neben dem Druck von Gewebemodellen wird an der ZHAW auch am Druck von Wirkstoff freisetzenden Implantaten oder einer biologisch abbaubaren Zeckenfalle geforscht. Druckkompetenzen im Bereich Lebensmittel sind im Aufbau. In der Architektur und im Facility Management kommen Druckerzeugnisse an der ZHAW als Visualisierungsmethode zur Anwendung. Im technischen Bereich befassen sich verschiedene ZHAW-Projekte mit der Entwicklung von neuen Verfahren, Materialien und Druckern. Gemäss Andreas Kirchheim vom ZHAW-Zentrum für Produkt- und Prozessentwicklung ist die Herausforderung, mit 3D-Druckverfahren ebenso belastbare Bauteile zu fertigen wie mit einer konventionellen Fertigung. "Deshalb steht bei uns die Entwicklung von sicheren Prozessparametern im Vordergrund. Hier müssen wir nicht nur innerhalb der ZHAW zusammenarbeiten. Um den internationalen Anschluss nicht zu verlieren, sollten Forschungskompetenzen und -ressourcen in der ganzen Schweiz miteinander vernetzt werden."

Wenn diese neuen Technologien in den nächsten Jahren ihre volle Reife erreichen, sind die Konsequenzen und Möglichkeiten gemäss Peter Qvist-Sørensen, ZHAW-Dozent für International Business, für viele Unternehmen von grosser Bedeutung. "Wertschöpfungsketten werden verkürzt, Endverbraucher nehmen Produktion und Lösungen in die eigene Hand, neue und bisher unbekannte Unternehmen ohne Branchenbezug entstehen sowie Produkte und Leistungen werden neu gestaltet." Noch sind die unterschiedlichen 3D-Technologien begrenzt einsatzfähig, aber für die Forschung in diesem Bereich werden weltweit erhebliche Mittel investiert.


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