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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
04.03.2016
 
  
Dätwyler: Mit weiter gefestigter Basis für zukünftiges Wachstum
    
Die Dätwyler Gruppe musste 2015 beim Umsatz und beim Gewinn erhebliche Währungseffekte durch die Umrechnung in Schweizer Franken hinnehmen. Der Nettoumsatz belief sich auf CHF 1‘165.2 Mio., was einem organischen Wachstum von 1.8% (währungsbereinigt) entspricht. Trotz anspruchsvollem Umfeld konnte die EBIT-Marge mit 10.8% nahezu gehalten werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging leicht zurück auf CHF 126.1 Mio. Zu Vorjahreskursen resultierte eine leichte Zunahme. Das Nettoergebnis reduzierte sich auf CHF 82.2 Mio. Angesichts der soliden Profitabilität und der vielversprechenden Zukunftsaussichten wird der Generalversammlung eine unveränderte Bardividende von CHF 2.20 pro Inhaberaktie beantragt. Dank der neuen gemeinsamen Infrastrukturplattform im Konzernbereich Technical Components und den starken Marktpositionen im Konzernbereich Sealing Solutions ist Dätwyler für 2016 zuversichtlich.

Auf Basis der weitergeführten Geschäftstätigkeit hat die Dätwyler Gruppe 2015 ein organisches Umsatzwachstum von 1.8% (währungsbereinigt) erwirtschaftet. Der Nettoumsatz stellte sich bei CHF 1‘165.2 Mio. ein (Vorjahr CHF 1‘212.6 Mio.). Der starke Schweizer Franken führte bei der Umrechnung der Auslandumsätze zu negativen Währungseffekten von CHF 95.4 Mio. oder -7.9%. Die beiden Konzernbereiche waren sehr unterschiedlich von der Frankenstärke betroffen. Dank den starken Positionen in globalen Marktnischen konnte der Konzernbereich Sealing Solutions seinen profitablen Wachstumskurs auch 2015 fortsetzen. Im Gegensatz dazu hat der starke Schweizer Franken zusammen mit den laufenden Integrationsprojekten den Geschäftsgang im Konzernbereich Technical Components stärker beeinträchtigt als erwartet und führte zu Verlusten von Marktanteilen. Als Folge des fehlenden Umsatzvolumens musste Dätwyler im Distributionsgeschäft nochmals eine höchst unbefriedigende EBIT-Marge hinnehmen.

Leichte EBIT-Steigerung zu Vorjahreskursen
Auch auf Gruppenebene hat der starke Schweizer Franken als Folge der Translation das Betriebsergebnis (EBIT) im Berichtsjahr mit CHF 11.5 Mio. negativ beeinflusst. Der ausgewiesene EBIT belief sich auf CHF 126.1 Mio. (Vorjahr CHF 133.8 Mio.), was einer nahezu gehaltenen EBIT-Marge von 10.8% (Vorjahr 11.0%) entspricht. Zu Vorjahreskursen hat Dätwyler den EBIT leicht auf CHF 137.6 Mio. gesteigert. In diesen Zahlen sind zudem ein negativer Transaktionseffekt aus Währungseinflüssen sowie Sonderkosten aus dem Konzernbereich Technical Components von insgesamt rund CHF 12 Mio. enthalten. Das Nettoergebnis reduzierte sich aufgrund der bedeutenden Währungsverluste und einer höheren Steuerquote auf CHF 82.2 Mio. (Vorjahr CHF 99.4 Mio.). Die oben genannten Vorjahreszahlen beziehen sich immer auf die weitergeführte Geschäftstätigkeit ohne Maagtechnic. Angesichts der soliden Profitabilität und der vielversprechenden Zukunftsaussichten beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine unveränderte Bardividende von CHF 2.20 pro Inhaberaktie und von CHF 0.44 pro Namenaktie. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 44.0%.

"Obwohl wir erst im Konzernbereich Sealing Solutions unser volles Potenzial nutzen, konnten wir als Gruppe auch 2015 unser EBIT-Zielband klar erreichen. Die ermutigenden Frühindikatoren im Konzernbereich Technical Components stimmen uns zuversichtlich, dass wir mit der neuen gemeinsamen Infrastrukturplattform auf den Wachstumskurs zurückkehren", sagt CEO Paul Hälg.

Technical Components: Fehlender Umsatz, Frankenstärke und Sonderkosten drücken auf Marge
Der Konzernbereich Technical Components arbeitete 2015 unter neuem Management erfolgreich an der schnellen Umsetzung der strategischen Integrationsprojekte. Die wesentlich verbesserte Produktverfügbarkeit, die kürzeren Lieferfristen sowie die höheren Zufriedenheitsraten führten bei Distrelec bereits im letzten Quartal zu einer Zunahme der aktiven Kunden und zu einer positiven Umsatzentwicklung. Im Gesamtjahr 2015 reduzierte sich der Nettoumsatz der weitergeführten Geschäftstätigkeit trotz den ermutigenden Frühindikatoren zwar organisch noch um –2.4%. Dies hat aber neben der unbefriedigenden Lieferbereitschaft von Distrelec im ersten Halbjahr auch mit dem anspruchsvollen Marktumfeld in der Elektronikdistribution zu tun. Dazu kam die Aufwertung des Schweizer Frankens, welche den Geschäftsgang in der Schweiz stärker beeinträchtigte als erwartet und bei der Umrechnung der Auslandumsätze zu negativen Währungseffekten von CHF 54.8 Mio. oder –10.4% führte. Entsprechend ging der ausgewiesene Nettoumsatz auf CHF 459.3 Mio. zurück (Vorjahr CHF 526.5 Mio., weitergeführte Geschäftstätigkeit ohne Maagtechnic).

Das ausgewiesene Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich auf CHF 0.3 Mio. (Vorjahr CHF 24.0 Mio., weiterge-führte Geschäftstätigkeit ohne Maagtechnic). Dies ist neben dem fehlenden Umsatzvolumen und dem negativen Translationseffekt durch die Umrechnung in Schweizer Franken vor allem auch eine Folge der Wertberichtigungen auf bestehenden Lagerbeständen sowie den Preissenkungen in der Schweiz aufgrund der Frankenaufwertung. Dazu kamen einmalige Sonderkosten zur Beschleunigung der Integrationsprojekte. Vor diesen negativen Sonder-effekten belief sich der bereinigte EBIT auf CHF 13.1 Mio., was einer bereinigten EBIT-Marge von 2.5% entspricht.

Technical Components: Aufbau der neuen Plattform
Im Konzernbereich Technical Components verfügt Dätwyler mit der gemeinsamen Infrastrukturplattform für mehrere Marken über die richtige Strategie. Nachdem gegen Ende 2014 die deutsche Lager- und Logistikorganisation in das zentrale Distributionszentrum in Holland verschoben worden war, folgte per Anfang November 2015 die erfolgreiche Verlagerung der schwedischen Lager- und Logistikorganisation. Damit wechselten auf einen Schlag der Belieferungsprozess, die SAP-Lösung und der Webshop für insgesamt 14 Länder in Nord- und Osteuropa. Die Umsetzung der Integrationsprojekte nach den Akquisitionen von Elfa, Reichelt und Nedis hat zwar wesentlich mehr Zeit und Ressourcen beansprucht, als ursprünglich geplant. Für die Zukunft ist Dätwyler aber zuversichtlich. Denn die neue Plattform bietet den Kunden ein wesentlich verbessertes Einkaufserlebnis mit benutzerfreundlichem Webshop, höherer Produktverfügbarkeit und kürzeren Lieferzeiten. Das angestrebte organische Wachstum ermöglicht dem Konzernbereich zusammen mit den Skaleneffekten bei den Kosten ab 2017 wieder eine EBIT-Marge von über 10% zu erwirtschaften. Zudem kann Dätwyler dank der gemeinsamen Infrastrukturplattform akquirierte Unternehmen in Zukunft einfacher integrieren und das Synergiepotenzial optimal nutzen. Geeignete Übernahmeziele gibt es im konsolidierenden Markt der Elektronikdistribution genügend. Dreissig Jahre nach dem Gründerboom müssen heute viele Anbieter ihre Nachfolge regeln und sind oft zu klein, um selbstständig überleben zu können.

Sealing Solutions: Systematische Nutzung der Synergie- und Wachstumspotenziale
Der Konzernbereich Sealing Solutions ist auf profitablem Wachstumskurs. So konnte der Nettoumsatz 2015 auf CHF 705.9 Mio. (Vorjahr CHF 686.4 Mio.) gesteigert werden. Zu konstanten Wechselkursen entspricht dies einem Wachstum von 8.8%. Bereinigt um die Wechselkurs- und die Akquisitionseffekte resultierte eine organische Umsatzsteigerung von 4.9%. Dazu haben vor allem die Marktsegmente Health Care und Consumer Goods beigetragen. Dank der konsequenten Umsetzung der strategischen Ziele, einer hohen Kapazitätsauslastung und vorteilhaften Rohmaterialpreisen stieg das Betriebsergebnis (EBIT) überproportional auf CHF 125.8 Mio. (Vorjahr CHF 109.8 Mio.). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 17.8% (Vorjahr 16.0%).

Die positive Margenentwicklung ist das Resultat gezielter strategischer und operativer Optimierungsmassnahmen in den vergangenen Jahren. Im Berichtsjahr konnte Dätwyler weitere Synergieeffekte aus der Zusammenführung der ehemaligen Konzernbereiche umsetzen. Insbesondere beginnen sich die mit dem Zusammenschluss erwarte-ten positiven Effekte im Marktsegment Health Care zu materialisieren. Zur Generierung von weiteren Synergien hat der Konzernbereich Sealing Solutions ein Projekt zur Harmonisierung und Optimierung sämtlicher internen Prozesse lanciert. Damit kann Dätwyler die Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern und das angestrebte Wachstum mit einer unterproportionalen Zunahme der Kosten erreichen. Auch der Fokus auf höherwertige Produkte und der laufende Ausbau der Standorte in Tieflohnländern werden die Ertragskraft in Zukunft stützen.

Sealing Solutions: Expansion in neue Marktnischen durch Akquisitionen
Im Konzernbereich Sealing Solutions kann Dätwyler mit einer EBIT-Marge von über 15% bereits seit einiger Zeit die Früchte der strategischen und operativen Aufbauarbeiten ernten. In den globalen Marktsegmenten Health Care, Automotive, Civil Engineering und Consumer Goods gehört die Gruppe zu den führenden Anbietern von hochwertigen Dichtungslösungen. Dank den starken Marktpositionen sowie dem führenden Werkstoff-, Engineering- und Prozess-Know-how sollte der Konzernbereich in allen bearbeiteten Segmenten das Marktwachstum übertreffen können. Zusätzliches Entwicklungs- und Wachstumspotenzial wird sich Dätwyler mit gezielten Übernahmen erschliessen. Dadurch kann das Unternehmen neue Technologien und Produkte für bestehende Kunden anbieten und erhält Zugang zu neuen Marktnischen. Potenzial sieht Dätwyler auch in der Kombination von akquirierten Technologien mit bestehenden Technologien zur Erarbeitung von neuartigen Lösungen. Ein erstes Beispiel für diese Strategie war die Übernahme der italienischen Origom (CHF 23 Mio. Jahresumsatz) im September 2015. Als spezialisierter Anbieter für Präzisions-O-Ringe macht Origom der Dätwyler Gruppe neben der Automobilindustrie vor allem auch die Hydraulik- und Pneumatikindustrie sowie interessante weitere Industrien zugänglich.

Zuversichtlicher Ausblick für 2016
Aufgrund des bestehenden Wachstumspotenzials in beiden Konzernbereichen ist Dätwyler für 2016 zuversichtlich. Der Konzernbereich Sealing Solutions sollte in den globalen Marktsegmenten auch 2016 von einer erfreulichen Nachfrage profitieren. Zudem ist Dätwyler optimistisch, durch weitere Übernahmen schon bald zusätzliche neue Technologien und vielversprechende Marktnischen zu erschliessen. Im Konzernbereich Technical Components sollte die neue gemeinsame Infrastrukturplattform das Wachstum ankurbeln. Unter der Voraussetzung, dass der Schweizer Franken nicht weiter erstarkt, rechnet Dätwyler 2016 mit einem Umsatz von gegen CHF 1‘250 Mio. Bezüglich EBIT-Marge geht die Gruppe davon aus, dass sie 2016 das selbstgesetzte Zielband von 10% bis 13% wieder klar erreichen wird. Dätwyler hat im abgelaufenen Geschäftsjahr bewiesen, dass sie als Gruppe in der Lage ist, auch im Umfeld eines starken Frankens solide Gewinne zu erwirtschaften. Bis 2020 strebt das Unternehmen unverändert einen Umsatz von CHF 2 Mrd. und eine EBIT-Marge von 12% bis 15% an. Mehr als die Hälfte des fehlenden Umsatzes will Dätwyler über Akquisitionen generieren. Mit Liquiditätsreserven (flüssige Mittel plus un-benutzte Kreditlimiten) von CHF 630 Mio. verfügt die Gruppe über das nötige Potenzial zur Finanzierung der an-gestrebten Akquisitionen.rsehen.


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